
Nach den Vorwürfen gegen Klinikärzte des Medizin Campus Bodensee (MCB) in Friedrichshafen sollen laut Staatsanwaltschaft etwa 250 Patientenakten geprüft werden. Der Ermittlungsaufwand in dem Fall sei groß, teilte die Anklagebehörde am 19. März in Ravensburg mit. 50 Zeugen habe die Kriminalpolizei schon vernommen. Unterlagen im Umfang mehrerer Terabyte seien beschlagnahmt worden. Neben Krankenakten würden auch Schicht- und Dienstpläne gesichtet. Wie lange die Untersuchung dauern werde, könne man nicht seriös sagen.
Seit dem 14. Februar wird laut Staatsanwaltschaft gegen fünf Ärztinnen und Ärzte des Klinikums am Bodensee ermittelt. Die Vorwürfe reichen vom Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, der Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung bis zum Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs. Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch den Suizid einer Oberärztin der Klinik, die auf Missstände hingewiesen hatte.
Die Betroffenen – darunter wie berichtet auch ein Chefarzt – wurden nach Angaben des Klinikums vorläufig vom Dienst am Patienten freigestellt, bis interne Untersuchungen abgeschlossen werden. Es gelte die Unschuldsvermutung. Ein Ergebnis dieser Untersuchung wird im Sommer erwartet.
Bei den Ermittlern ging laut Staatsanwaltschaft mittlerweile auch eine Verdachtsanzeige der AOK Baden-Württemberg wegen Abrechnungsbetrugs ein. Dies sei federführend für die gesetzlichen Krankenkassen geschehen, erklärte die AOK auf Anfrage. Zur Anzahl der Fälle oder zur Summe machte die Krankenkasse keine Angaben.







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