
Zwischen der Gewerkschaft Marburger Bund und der Universitätsmedizin Berlin gibt es eine neue Tarifeinigung. Gültig bis zum 30. Juni 2026 regelt die Übereinkunft unter anderem die lineare Erhöhung des Tabellenentgelts für alle ärztlichen Beschäftigten. Konkret werden die Ärztinnen und Ärzte rückwirkend zum 1. April 2024 vier Prozent mehr Geld erhalten. Zum 1. Februar 2025 kommt eine zweite Erhöhung um noch einmal sechs Prozent hinzu.
Neben den finanziellen Aspekten wurde aber auch an der Wochenarbeitszeit geschraubt. Ab Februar 2026 sinkt diese mit dem neuen Tarifvertrag von 42 auf 40 Stunden. Für Mitarbeitende, die bereits 40 Stunden wöchentlich arbeiten, erfolgt ab diesem Zeitpunkt eine entsprechende Erhöhung des Tabellenentgelts. Damit wird die regelmäßige wöchentlichen Arbeitszeit der ärztlichen Beschäftigten ab 2026 vereinheitlicht.
Ein drittes Element ist die Einführung einer sogenannten „Randzeit“. Gemeint ist damit die Zeit zwischen wochentags 18 und 20 Uhr, in der Ärztinnen und Ärzte einen Zeitzuschlag von 10 Prozent auf ihren individuellen Lohn erhalten werden und es bereits ab 20 Uhr einen Nachtzuschlag ebenfalls in Höhe von 10 Prozent geben wird. Mit diesen neuen Zeitzuschlägen wird dem Wunsch der ärztlichen Beschäftigten nach sozialer Teilhabe Rechnung getragen.
Der lange Weg zum neuen Tarif
Bereits im Januar 2024 waren die Verhandlungen zum neuen Tarifvertrag der Charité gestartet. In den Verhandlungen mit der Universitätsmedizin fordert der Marburger Bund unter anderem eine Lohnsteigerung um 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten.
Nachdem Ende April, nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden, keine Einigung in Sicht war, rief die Gewerkschaft zum Warnstreik auf. „Das vorgelegte Angebot, von jeweils 2,3 Prozent lineare Entgelterhöhung für 2024 und 2025 sowie eine theoretische Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf einheitlich 40 Stunden, ist völlig unzureichend“, kritisierte die Gewerkschaft noch vor dem Streik in einer Mitteilung.
Ein Vorwurf dem der Charité-Vorstand mit einer einfachen Rechnung begegnete: Die Lohnsteigerung um 12,5 Prozent übertragen auf alle Entgeltgruppen führe zu Mehrkosten von etwa 55 Millionen Euro. Das sei eine „schwer zu stemmende Mehrbelastung“. Carla Eysel, Vorstand Personal und Pflege der Charité, ergänzte zum jetzigen Tarifabschluss: „Die Verhandlungen um die beste Lösung für unsere Ärztinnen und Ärzte wurde angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr intensiv geführt.“






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