
Dass die Lakumed Kliniken, das Klinikum Landshut und das Kinderkrankenhaus St. Marien fusionieren wollen, ist nicht neu. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 6. Dezember haben nun Stadt und Landkreis das Vorhaben bekräftigt.
„Neben der Übernahme der gemeinsamen Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Marien durch Stadt und Landkreis Landshut waren die einstimmigen Beschlüsse von Kreistag und Stadtrat für die Krankenhauslandschaft in der Region der entscheidende Schritt, damit wir die Fusionsverhandlungen intensivieren konnten“, sind sich Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier einig. Auch von der Kooperation mit dem kürzlich auf den Weg gebrachten Medizincampus Niederbayern versprechen sich alle Beteiligten viel.
Medizincampus Niederbayern
Der Medizincampus Niederbayern startet zum Wintersemester 2024/2025. Mehrere Träger und Partner wollen künftig gemeinsam Medizinerinnen und Mediziner in Niederbayern ausbilden. 110 Plätze wurden zum zusätzlichen Angebot der bisher rund 220 Studienplätze an der Universität Regensburg geschaffen. Die klinischen Semester werden an den Standorten Landshut, Straubing, Deggendorf, Mainkofen, Regensburg und Passau absolviert.
Lakumed, das Klinikum Landshut und die Kinderklinik St. Marien übernehmen für Landshut die praktische Ausbildung der Studierenden im klinischen Teil. Landshut erhält hierfür insgesamt fünf Professuren, wobei zwei auf Lakumed, zwei auf das Landshuter Klinikum und eine auf das Kinderkrankenhaus entfallen.
„Für die Landshuter Kliniken ist das ein weiterer bedeutender Schritt in die gemeinsame Zukunft“, so die Vorstände André Naumann und Prof. Dr. Florian Löhe. „Mit dem Medizinampus Niederbayern rücken unsere Kliniken auch im Bereich der Lehre noch enger zusammen“, ergänzen Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier. Die beiden sehen damit die flächendeckende medizinische Versorgung auf einem zukunftsfähigen Weg.
Auch die Krankenhäuser in Landshut und der Region sollen von dem Lehrauftrag profitieren. Verbesserung verspricht man sich vor allem durch medizinisches Know-how und qualifizierte Mediziner. Natürlich haben alle Beiteiligten die Hoffnung, dass ein möglichst großer Anteil der Studierenden nach dem Staatsexamen in Landshut bleibt.
Im kommenden Frühling beginnt die Bewerbungsphase für den Start im Wintersemester 2024/25. Die ersten Studierenden in den Kliniken werden im Wintersemester 2027/28 erwartet.
„In Zeiten des Fachkräftemangels ist gut ausgebildetes Personal absolute Mangelware. Mit der Fusion könnte diese wichtigste, aber immer knapper werdende Ressource gebündelt werden“, so Putz und Dreier. Stellenabbau im Zuge des Zusammenschlusses sei kein Thema, betonten beide. Der Personalbedarf werde durch den Ausbau des Leistungsportfolios eher noch steigen. Langfristig vorhandene Doppelstrukturen sollen abgebaut bzw. deren Aufbau zukünftig vermieden werden. Man setze auf die Nutzung umfangreicher Synergieeffekte.
Stellenstreichungen sind nach wie vor kein Thema.
Die beiden Herren betonten auch, dass der Erhalt der Lakumed-Häuser Schlossklinik Rottenburg und Krankenhaus Vilsbiburg „unbedingte Voraussetzung“ für den Zusammenschluss sei. Lakumed-Chef Jakob Fuchs, der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Johannes Schmidt sowie die Klinikums-Vorstände André Naumann und Prof. Dr. Florian Löhe sicherten dies zu. Großes Potenzial sehen sie außerdem in einem „Großkrankenhaus Landshut“.
BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen richtete seinen Blick in Richtung Krankenhausreform: „Durch die anvisierte Fusion können die Kliniken ihre Kräfte zur Versorgung der Menschen besser bündeln. Aus Sicht der Bayerischen Krankenhausgesellschaft entsteht in Landshut ein Modell mit Vorbildcharakter für andere Regionen.“
Ein Modell mit Vorbildcharakter für andere Regionen.
In der gemeinsamen Neustrukturierung sehen die Landshuter Kliniken auch eine Chance, ihre rasant steigenden Defizite einzudämmen. Insbesondere die inflations- und tarifbedingten Mehrkosten seien aktuell nicht gegenfinanziert, erklärten die Vorstände beider Krankenhäuser. Derzeit noch nicht klar ist, wann die Fusion endgültig vollzogen werden kann. Einig sind sich auf der PK aber alle darüber, dass sie zusammen stärker sind.






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