
Das Insolvenzverfahren der DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West hatte in den vergangenen Monaten schon viele Facetten. Mittlerweile läuft die Abschlussphase der Restrukturierung, wie Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert erklärt – und im Fall des Schmerz-Zentrums in Mainz kommt noch eine weitere, eher ungewöhnliche Facette hinzu: Geplant ist ein Management-Buy-out (MBO).
Eine Bietergemeinschaft um den kaufmännischen und den ärztlichen Direktor, Vertreter der Gründerfamilie sowie weitere Gesellschafter beabsichtige das Schmerz-Zentrum zu übernehmen, so Eckert. Das neue Trägermodell sei auf den Erhalt der Versorgungsleistungen und Arbeitsplätze ausgerichtet, Personalabbau sei nicht geplant: „Wir sind zuversichtlich, die für das Zentrum geplante Zukunftsperspektive für alle Beteiligten zufriedenstellend aufstellen zu können.“
Die Bietergemeinschaft stehe im engen Austausch mit der Insolvenzverwaltung, um den gesamten operativen Klinikbetrieb sowie das Erbbaurecht an dem Klinikgelände in Form eines MBO zu übernehmen, sagt Eckert. Der Betrieb solle in vollem Umfang fortgeführt und darüber hinaus perspektivisch weiter ausgebaut werden.
„Unser Übernahmekonzept sieht vor, mit dem aktuellen Team die Zukunft des Zentrums weiterhin zu gestalten“, sagt der kaufmännische Direktor Matthias Diehl. Es solle als qualitativ hochspezialisiertes, interdisziplinäres Behandlungszentrum für Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen erhalten und konzeptionell weiterentwickelt werden, ergänzt der ärztliche Direktor Prof. Joachim Erlenwein.
Aktuell werden letzte zu klärende Punkte bearbeitet.
Der geplante Erwerb soll im Rahmen eines Asset Deals erfolgen, bei dem gezielt einzelne Vermögenswerte übertragen werden, so Insolvenzverwalter Eckert. In diesem Zusammenhang würden aktuell „letzte zu klärende Punkte“ bearbeitet.
Für die Bewerbung und das Konzept gebe es breite Unterstützung aus dem bestehenden Behandlungs- und Mitarbeiterteam, heißt es weiter. Zudem werde beides „von einem Netzwerk von Partnern aus den Bereichen der Fachgesellschaften, Patientenselbsthilfe, Wohlfahrtspflege, Wirtschaft und Stiftungswesen unterstützt und mitgetragen“. Darüber hinaus habe der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase seine Unterstützung unter anderem in einem Letter of Intent zum Ausdruck gebracht.
Das Schmerz-Zentrum
Das DRK Schmerz-Zentrum Mainz ist ein überregionales Zentrum mit 80 stationären Betten, 24 teilstationären Behandlungsplätzen und einer Ambulanz mit mehr als 6000 Patientenvorstellungen jährlich. Damit zählt es nach eigenen Angaben zu den größten Schmerzkliniken Europas. Besonderes Merkmal sei der ganzheitliche und patientenzentrierte Ansatz, für den ein interdisziplinäres Team aus Ärzten aus der Anästhesiologie, Neurologie, Neurochirurgie und Orthopädie, Psychotherapeuten sowie Therapeuten aus dem Bereich der Physiotherapie, Pflege und Sozialmedizin eng zusammenarbeiten.







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