Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

DüsseldorfFranziskus-Stiftung kauft Mehrheit am VKKD

Überraschender Abschluss in Düsseldorf: Der Verbund Katholischer Kliniken wird bald zur St. Franziskus-Stiftung Münster gehören. Diese hält künftig die Mehrheit am VKKD, das Erzbistum Köln steigt aus.

VKKD-Häuser
VKKD gGmbH
Zum Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gehören vier Krankenhäuser sowie ein Gesundheitszentrum.

Die katholische Krankenhauswelt ordnet sich erneut um: Die St. Franziskus-Stiftung Münster hat erklärt, dass sie vom Erzbistum Köln eine Mehrheitsbeteiligung am Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) übernimmt. Die neue Partnerschaft solle die Weiterentwicklung des Klinikverbunds fördern, heißt es aus Münster nach der Vertragsunterzeichnung. Die Transaktion gehe nun in das abschließende Genehmigungsverfahren. Minderheitsgesellschafterin bleibt die Katholische Stiftung Marien Hospital zu Düsseldorf.

Beiden Partnern geht es wirtschaftlich gut.

Der Gesellschafterwechsel sei „ein strategischer Schritt aus einer gesicherten Position heraus“, sagte Dr. Ludger Hellenthal, der Vorsitzende des Kuratoriums der St. Franziskus-Stiftung: „Beiden Partnern geht es wirtschaftlich gut.“ Die regionale Verankerung mit einem breiten, spezialisierten medizinischen Leistungsspektrum passe ausgezeichnet zur Ausrichtung der Stiftung, ergänzt Vorstandschef Dr. Nils Brüggemann: „Der VKKD ist ein zentraler Akteur in der Düsseldorfer Gesundheitsversorgung mit einer gefestigten Wettbewerbsstellung, die gerade durch die NRW-Krankenhausplanung noch bestätigt wurde.“

Mehr zum Thema:

Für die Stiftung, die bislang für einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro steht, kommen durch die neue Beteiligung weitere 300 Millionen Euro Umsatz hinzu. Dadurch würden Stiftung und VKKD „ihre Stärken sowohl in der Patientenversorgung als auch in wirtschaftlicher Hinsicht weiter gemeinsam ausbauen“, so Brüggemann. Durch die Übergabe der Mehrheitsanteile werde „ein starkes, katholisch geprägtes Angebot im Düsseldorfer Krankenhausmarkt gewährleistet“, betont Gordon Sobbeck, Ökonom des Erzbistums Köln.

Der VKKD

Zum VKKD gehören das Augusta-Krankenhaus, das Krankenhaus Elbroich, das St. Vinzenz-Krankenhaus, das Marien Hospital Düsseldorf und das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum. 3000 Beschäftigte versorgen jährlich mehr als 150 000 Patienten ambulant und stationär.

„Wir freuen uns, mit dem VKKD Teil eines leistungsfähigen Unternehmensverbunds aus dem freigemeinnützigen katholischen Bereich zu werden“, erklärt der VKKD-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Begeré, der als Vorstandsmitglied auch den Mitgesellschafter repräsentiert. Potenzial für den Klinikverbund bestehe insbesondere im Aufbau medizinischer Netzwerke mit den Einrichtungen der Franziskus Stiftung und auch beispielsweise im gemeinsamen Dienstleistungs- und Einkaufsbereich.

„Wir bauen nicht nur unsere Position in der Gesundheitsversorgung der Region aus, sondern können mit unserer neuen Mehrheitsgesellschafterin auch langfristig Arbeitsplätze sichern und als Arbeitgeber weiter attraktiv bleiben“, sagt Julia Disselborg, die Vorsitzende der VKKD-Geschäftsführung.

Die St. Franziskus-Stiftung

Bislang gehören zur St. Franziskus-Stiftung Münster 14 Krankenhäuser sowie zehn Behinderten- und Senioreneinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Bremen. Darüber hinaus ist die katholische Krankenhausgruppe unter anderem an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen beteiligt. Insgesamt werden jährlich mehr als 570 000 Menschen stationär und ambulant behandelt und in den Langzeiteinrichtungen etwa 1000 Menschen betreut. Die Stiftung hat mehr als 15 000 Beschäftigte.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen