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Würzburg und KitzingenStart der neuen „Mainland-Kliniken“ verschoben

Die Main-Klinik Ochsenfurt und die Klinik Kitzinger Land planen die Fusion zu einem gemeinsamen Kommunalunternehmen. Warum der Start nun um ein Jahr auf 2027 geschoben wurde und was sich die Landkreise davon versprechen.

Viele Fragezeichen auf gelbem Hintergrund. Eine Lupe ist auf ein rotes Ausrufezeichen gerichtet
Hafiez Razali/stock.adobe.com
Symbolfoto

Noch im Mai dieses Jahres waren sich die Landkreise Würzburg und Kitzingen sicher, ihre ambitionierten Pläne zum Zusammenschluss ihrer Kliniken bis 1. Januar 2026 umsetzen zu können. Doch nun rudern beide zurück. Erst ein Jahr später soll es soweit sein. 

Nach Beratungen Ende 2023 und einem Grundsatzbeschluss beider Kreistage im Mai 2025 soll im Herbst ein gemeinsames Kommunalunternehmen gegründet werden, das die Fusion vorbereitet und umsetzt. Über die dafür erforderliche Unternehmenssatzung entscheiden die Kreistage.

Ziel des Zusammenschlusses ist es, die 16 Kilometer voneinander entfernten Standorte Ochsenfurt und Kitzingen langfristig als akutmedizinisch-stationäre Einrichtungen zu sichern und wirtschaftlich tragfähig zu machen. Beide Landkreise werden gleichberechtigte Träger des neuen Kommunalunternehmens.

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Zeit sinnvoll nutzen

Ursprünglich war der Start des gemeinsamen Klinikbetriebs für den 1. Januar 2026 geplant. Aufgrund von Anpassungen bei der bundesweiten Krankenhausreform wurde dieser Termin jedoch um ein Jahr verschoben. „Die bundespolitischen Rahmenbedingungen für Kliniken müssen klar sein, auch wenn unser Ziel richtig ist“, so Würzburgs Landrat Thomas Eberth.

Die zusätzliche Zeit soll genutzt werden, um organisatorische und rechtliche Fragen zu klären. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Medizin, Finanzen, Personal, Einkauf und IT. Geplant ist, Doppelstrukturen abzubauen und medizinische Schwerpunkte zu bilden. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht vorgesehen. 

Die Klinik Kitzinger Land verfügt über 200 Betten, rund 780 Mitarbeiter und behandelt jährlich 9800 stationäre Patienten. In der Main-Klinik Ochsenfurt stehen 140 Betten und rund 500 Mitarbeiter zur Verfügung, dort werden jährlich 6500 Patienten stationär behandelt.

Die Fusion ist kein Selbstzweck, sondern dient der medizinischen Versorgung der Menschen im ländlichen Raum.

Beide Einrichtungen verzeichnen ein Millionendefizit. „Die Fusion ist kein Selbstzweck, sondern dient der medizinischen Versorgung der Menschen im ländlichen Raum“, sagt Eberth.

Ihre etablierten Namen sollen beide Kliniken behalten, künftig aber unter der gemeinsamen Dachmarke „Mainland-Kliniken“. Damit wollen die Landkreise die regionale Identität bewahren und gleichzeitig ein einheitliches Profil entwickeln.

Landrat Thomas Eberth und Landrätin Tamara Bischof (Kitzingen) sehen in der Fusion eine Chance, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken. Sie fordern zugleich eine verbesserte Finanzierung durch den Bund: „Wir als Landkreise übernehmen Verantwortung und erledigen unsere Hausaufgaben. Jetzt ist der Bund gefordert, dies auch endlich für den ländlichen Raum zu tun.“

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