
Der Landkreis Uckermark plant, die zwei defizitären Krankenhäuser in Prenzlau und Angermünde zukünftig selbst zu führen. Aktuell ist die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) Träger der Häuser. Unter ihr sei allerdings keine umfängliche stationäre medizinische Versorgung der Bewohner des Landkreises möglich, heißt es in einem Beschlusspapier von Landrätin Karina Dörk (CDU). Deshalb bleibe dem Landkreis als Alternative lediglich, die stationäre medizinische Versorgung eigenständig zu organisieren. Der Kreistag hat am 30. April dafür gestimmt, die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen.
Die Krankenhäuser befinden sich in einer schwierigen finanziellen Lage. Eine Insolvenz konnte zuletzt abgewendet werden, weil der Landkreis zwei Millionen Euro zuschoss. Die GLG plante daraufhin Strukturanpassungen, die laut Kreisverwaltung unter anderem eine Reduzierung der stationären Betten vorsieht. Der Landkreis befürchtet nun, dass die medizinische Versorgung bedroht sein könnte, und will die Krankenhäuser daher in Eigenregie führen.
Dafür ist jedoch eine Entflechtung des Kreises von der GLG nötig, die von den Landkreisen Barnim (71,1 Prozent) und Uckermark (25,1) sowie der Stadt Eberswalde (3,8) getragen wird. Der Landkreis Uckermark will dafür seine GLG-Anteile veräußern und die eingebrachten Anteile wieder aus der Gesellschaft ziehen. Mit dem Kreistagsbeschluss sollen die dafür notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. Landrätin Dörk beklagte, dass viele Ärzte nach Bekanntwerden des GLG-Sanierungsplanes die Krankenhäuser verlassen hätten. Die geplanten Umstrukturierungen würden das Defizit „nicht ansatzweise“ auffangen. Der Sanierungsplan sei aus ihrer Sicht nicht umsetzbar. Zudem gebe es einen „massiven Vertrauensverlust“ in die GLG.
GLG widerspricht der Landrätin
Die GLG wehrt sich gegen die Vorwürfe. „Der Wirtschaftsplan sieht keine strukturellen Veränderungen vor, gemäß Beschluss des Aufsichtsrates wird das vorhandene medizinische Versorgungsangebot fortgeführt“, hieß es in einem Schreiben des Konzerns. Die Geschäftsführung beteilige sich nicht am politischen Diskurs. Es müssten zukunftsfähige Versorgungsmodelle für die Region entwickelt werden, die den aktuellen Versorgungsbedarfen entsprächen.
Ein externer Dritter sei beauftragt worden, dazu ein Gutachten zu erstellen. Die Erarbeitung werde etwa zwei Monate in Anspruch nehmen. Danach würden Gesellschafter und Aufsichtsrat Entscheidungen treffen: „Bis zu einer anderen Beschlusslage durch diese Gremien wird die GLG den am 28. April beschlossenen Wirtschaftsplan in die Umsetzung bringen.“






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