
Das städtische Klinikum Darmstadt und das konfessionelle Agaplesion Elisabethenstift könnten schon bald eine gemeinsame Holding gründen. Vor dem Hintergrund der Krankenhausstrukturreform werde derzeit und in den kommenden Monaten eine mögliche Kooperation eruiert, teilen die beiden Häuser mit. „Die Gespräche sind von großem Vertrauen geprägt und ergebnisoffen“, sagt André Schellenberg, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Darmstadt.
Eine Kooperation sei vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der stationären Versorgung der Bevölkerung – Mindestmengenregelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses – sinnvoll und geboten, so Schellenberg weiter. Bevor eine Kooperation konkret in die Umsetzung gehen könnte, seien jedoch noch entscheidende Fragen zu klären. So seien für das Projekt Fördermittel der öffentlichen Hand erforderlich, es müssten arbeitsrechtliche und kartellrechtliche Fragen geklärt und Gremienbeschlüsse des christlichen Agaplesion-Konzerns und der Stadt Darmstadt getroffen werden.
Das Projekt könnte Vorbildcharakter entwickeln.
Laut Klinikum-Geschäftsführer Clemens Maurer beschäftigt sich sein Team schon seit einiger Zeit „intensiv mit verschiedenen Modellen einer zukunftssicheren medizinischen Versorgungsstruktur für die Region“ und führe in diesem Kontext „konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen des Elisabethenstifts“. Dabei, so Maurer, würden die erwartbaren Vorgaben der Krankenhausreform bereits berücksichtigt.
Aus dem Zusammenschluss eines kommunalen und eines freigemeinnützigen Hauses könnte ein zukunftsorientiertes Modell werden, ist André Schellenberg überzeugt: „Das Projekt könnte Vorbildcharakter für die anlaufende Krankenhausstrukturreform entwickeln.“
Laut Agaplesion-Vorstand Jörg Marx hängt eine mögliche Kooperation maßgeblich von einem wirtschaftlich tragfähigen Gesamtkonzept ab: „Wir befinden uns dazu in sehr konstruktiven Gesprächen, und es herrscht Konsens, dass eine Kooperation durch eine gemeinsame Holding ein vielversprechender Ansatz ist“, sagt Marx. Michael Nowotny sieht noch weitere Vorteile: „Eine Kooperation würde die beiden Krankenhausstandorte auch als Arbeitgeberin attraktiver machen, was in Anbetracht des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung ein wichtiger Faktor ist“, sagt der Elisabethenstift-Geschäftsführer. Ein gemeinsamer Weg in die Zukunft böte „generell viele Vorteile und Synergien“.







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