
Nach zahlreichen Vorgesprächen haben die Beteiligten nun die gemeinsame Absichtserklärung, in Darmstadt eine Holding gründen zu wollen und die beiden Krankenhäuser (Klinikum Darmstadt und Agaplesion Elisabethenstift) zu vereinen. Es wird bundesweit das erste Mal sein, dass sich ein kommunales und ein kirchliches Krankenhaus zusammenschließen.
In der Erklärung heißt es: „Der Zusammenschluss hat das Ziel, die Qualität der medizinischen Versorgung in Darmstadt erheblich zu verbessern und die Herausforderungen in der Mitarbeiterbindung und -gewinnung besser zu meistern.“
Der Vorstandsvorsitzende der Agaplesion Dr. Markus Horneber bekräftigte, dass die Kooperation strategische, operative und wirtschaftliche Synergieeffekte mit sich bringe, von denen letztlich nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern auch die Mitarbeitenden profitieren würden – und das in einer Zeit voller Veränderungen im Gesundheitswesen. Jedes Haus werde weiterhin unterschiedliche Schwerpunkte haben, doch die Versorgungsstrukturen sollen besser aufeinander abgestimmt werden, erklärte Klinikdezernent und Stadtkämmerer André Schellenberg.
Fördermittel sind zwingende Voraussetzung
Ministerien, Kartellamt und weitere Entscheidungsträger äußerten sich zunächst positiv bezüglich dieses erstmaligen Konstruktes, daher kann es nun in die konkrete Umsetzung gehen. Zwingende Voraussetzung sei jedoch eine Zusage von Fördermitteln, darüber sind sich beide Kooperationspartner einig. Die Anträge hierfür sollen spätestens im November erfolgen. Laut der jetzt unterzeichneten Erklärung bilden die Gesellschafter – Stadt Darmstadt und Agaplesion gAG – die geplante Holding zu jeweils 50 Prozent. Beide geben ihre Krankenhäuser zu 60 Prozent an die Holding, 40 Prozent verbleiben bei den bisherigen Gesellschaftern.
Auf beide Krankenhäuser kommen noch große Aufgaben und Fragestellungen zu, die es nun zu klären gilt. Es folgt auf beiden Seiten eine Unternehmensprüfung, die Erstellung eines Business Case und die Entwicklung des medizinischen Konzeptes, hierfür bedarf es die 3 Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Gesundheit und der Krankenhausplanung. Anfang Juli soll die gegenseitige Überprüfung hinsichtlich der finanziellen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse, einschließlich gegenseitiger Besichtigungen der Betriebsgelände abgeschlossen sein. Parallel dazu soll es auch gemeinsame Sprechstunden in beiden Krankenhäusern geben, an denen Mitarbeitende die Möglichkeiten haben, den Geschäftsführern beider Häuser Fragen zu stellen.
Im Herbst soll das Projekt so weit sein, dass es in den betreffenden Gremien der Stadt Darmstadt und bei Agaplesion beraten und beschlossen werden kann. Der Zeitplan sieht die Gründung der Holding zum 1. Januar 2025 vor.





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