Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Endlich KlarheitÜbernahme schafft einen der größten Kinder-Versorger in Nürnberg

Ab 2027 wird die Diakoneo Klinik Hallerwiese Teil des Klinikums Nürnberg – gemeinsam entsteht einer der größten Versorger für Kinder- und Jugendmedizin Deutschlands. Die Verhandlungen waren nicht einfach.

Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik
Christine Blei/Diakoneo
Die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik soll ab 2027 zum Klinikum Nürnberg gehören.

Der Knoten ist geplatzt – die Einigung ist endlich da: Die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg soll zum 1. Januar 2027 in das Klinikum Nürnberg integriert werden. Darauf haben sich die Stadt Nürnberg, das Klinikum und das Gesundheitsunternehmen Diakoneo nach langen Verhandlungen geeinigt. Bereits ab Anfang 2026 wird das Klinikum Nürnberg die Leitung der Klinik in St. Johannis gemeinsam mit Diakoneo vorbereiten, um einen nahtlosen Übergang sicherzustellen. 

Die Kinderklinik ein unverzichtbarer Baustein unserer Gesundheitsversorgung.

„Unser Anspruch ist klar: Kinder, Jugendliche und Familien sollen in Nürnberg jederzeit bestmöglich versorgt werden“, so Marcus König, Oberbürgermeister und Vorsitzender des Klinikum-Verwaltungsrats. Die Kinderklinik mit rund 3000 Geburten jährlich sei ein „unverzichtbarer Baustein“ der regionalen Gesundheitsversorgung.

Die Übernahme war notwendig geworden, nachdem Diakoneo aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen Anfang des Jahres einen umfassenden Transformationsprozess eingeleitet hatte. Ein positives Sanierungsgutachten für das Unternehmen steht noch aus. Ina Strickstrock, Vorständin Personal und Unternehmensentwicklung von Diakoneo, erklärt dazu: „Die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Gesundheitseinrichtungen haben sich in den letzten Jahren sehr grundlegend verändert, sodass diese von freigemeinnützigen Sozialunternehmen heute kaum noch wirtschaftlich betrieben werden können.“ 

Mehr zum Thema:

Auf Grundlage des Diakoneo-Gutachtes soll der Stadtrat im Januar 2026 über die notwendige finanzielle Absicherung des Klinikums Nürnberg entscheiden. Bis zur vollständigen Übernahme bleibt die Kinderklinik in der Trägerschaft und Verantwortung von Diakoneo. Über die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.

„Die geplante Lösung war nur über ein beträchtliches Entgegenkommen aller Beteiligten möglich“, betonte Nürnbergs Kämmerer Thorsten Brehm. Trotz einer angespannten Haushaltslage setze die Stadt damit „ein starkes Signal für die Daseinsvorsorge“.

Damit wird eine qualitativ hochwertige Versorgung für Kinder und Jugendliche gesichert.

Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) begrüßte die Einigung: „Damit wird eine qualitativ hochwertige Versorgung für Kinder und Jugendliche gesichert – und die Beschäftigten bekommen eine dauerhaft verlässliche Perspektive.“ Das Ministerium hatte die Gespräche zu dem „komplexen Thema“ fachlich begleitet.

Pressekonferenz Diakoneo Klinikum Nürnberg
Christine Dierenbach/Stadt Nürnberg
v.l. Prof. Achim Jockwig (Vorstandsvorsitzender Klinikum Nürnberg, Ina Strickstrock (Vorständin Personal und Unternehmensentwicklung Diakoneo), Marcus König (Oberbürgermeister ) und Thorsten Brehm (Referent für Finanzen, Personal und IT).

Die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik verfügt über 265 Betten und rund 900 Beschäftigte. Zusammen mit dem Klinikum Nürnberg entsteht einer der größten Versorger für Kinder- und Jugendmedizin bundesweit. Beide Häuser betreuen jeweils rund 3000 Geburten pro Jahr und sind als Perinatalzentren der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) auch auf Risikoschwangerschaften spezialisiert. Zudem behandeln sie jährlich etwa 7000 stationäre Patientinnen und Patienten in den Bereichen Neonatologie, Kinderchirurgie und Pädiatrie.

In einer Großstadt und Metropolregion wie Nürnberg werden beide Häuser benötigt.

Das Klinikum Nürnberg plant parallel den Neubau eines Kinderklinikums am Campus Süd, in das die bestehenden Einrichtungen im Frühjahr 2027 umziehen sollen. „Beide Einrichtungen werden mit dem Zusammenwachsen weit über die Region hinaus Strahlkraft und hohe Attraktivität für bestehende und potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln“, erklärt Klinikums-Vorstandschef Prof. Achim Jockwig. Beide Häuser würden in Nürnberg benötigt, durch die Integration könnten nun die medizinischen Leistungsangebote weiterentwickelt werden.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen