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Neuer FokusDiakoneo will alle Krankenhäuser loswerden

Der finanziell stark angeschlagene Sozialkonzern Diakoneo macht einen radikalen Schnitt und verkauft alle seine Krankenhäuser und MVZ. Die Suche nach geeigneten Trägern geht direkt los.

Diak Klinikum Schwäbisch Hall
Diak Klinikum
Vom Diak Klinikum Schwäbisch Hall hat sich Diakoneo zum Jahresbeginn getrennt – nun sollen die übrigen Krankenhäuser folgen.

Nach dem überraschenden Abgang von Vorstandschef Dr. Mathias Hartmann sorgt der Sozialkonzern Diakoneo für den nächsten Paukenschlag. Mittelfristig wolle das Unternehmen den Bereich Gesundheit verkaufen, erklärt Ina Strickstrock, die Vorständin Personal und Unternehmensentwicklung. Das heißt, alle Krankenhäuser und MVZ sollen abgestoßen werden.

Um sich wieder zukunftsfähig aufzustellen, fokussiere sich Diakoneo mit Sitz im bayerischen Neuendettelsau künftig auf die Bereiche Bildung sowie Dienste für Menschen. Das reiche vom Kindergarten über Schulen und Berufsausbildung bis hin zu Angeboten für Senioren und für Menschen mit Behinderungen, teilt Diakoneo mit.

Wir starten nun die Suche nach geeigneten neuen Trägern.

Im Bereich Gesundheit hätten sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren stark verändert, so Strickstrock, zuletzt durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz. Unter diesen Bedingungen ließen sich unter dem Dach von Diakoneo weder Kliniken noch MVZ wirtschaftlich betreiben.

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„Wir starten nun die Suche nach geeigneten neuen Trägern, die nicht nur über die notwendige Erfahrung verfügen, sondern auch eine tragfähige Zukunftsperspektive für unsere Häuser bieten können“, erklärt die Vorständin. Bis geeignete neue Träger für

  • das Gesundheitszentrum Mittelfranken,
  • die Rangauklinik Ansbach,
  • die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg sowie
  • die Klinik Schwabach

gefunden seien, würden alle Häuser von Diakoneo weiterbetrieben, betont Strickstrock.

Erst am 7. Februar hatte der Stadtrat Schwabach die Voraussetzung dafür geschaffen, dass sich Diakoneo auch von der Klinik Schwabach trennen kann: Dafür beschloss der Stadtrat, die bisher von der Stadt Schwabach gehaltenen 25 Prozent der Gesellschaftsanteile an dem Haus für einen symbolischen Betrag von einem Euro an Diakoneo zu verkaufen. Damit habe der Konzern als nunmehr alleiniger Eigentümer die volle Handlungsfähigkeit, zur Vorbereitung eines Verkaufs notwendige Sanierungsmaßnahmen einzuleiten, heißt es in der Mitteilung weiter.

Verhandlungen mit Klinikum Nürnberg

Über eine mögliche Übernahme der Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik verhandelt Diakoneo, wie berichtet, schon seit vergangenem Jahr mit dem Klinikum Nürnberg. Für die übrigen Häuser müsste nun ein Bieterverfahren begonnen werden.

Zum 1. Januar 2025 hatte sich der Konzern bereits vom defizitären Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall getrennt. Das Haus gehört seitdem, wie ebenfalls berichtet, dem Landkreis Schwäbisch Hall.

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