
Aus in Bedburg. Das insolvente Krankenhauses St. Hubertus-Stift wird bereits Ende Januar schließen. Die rund 160 Beschäftigten des 80-Betten-Hauses wurden in der zweiten Januarwoche über die Entscheidung informiert. Dabei schien es lange, als sei schon eine Sanierungslösung gefunden.
Am Ende machte den Sanierern auch die nordrhein-westfälische Krankenhausplanung noch einen Strich durch die Rechnung. Im August 2024 hatten die Gläubiger des St. Hubertus-Stift den vorgelegten sanierenden Insolvenzplan schon einstimmig angenommen. Nur haben sich „die Aussichten für eine stabile Fortführung seitdem deutlich verschlechtert“, erklärt André Dobiey, einer der beiden Generalbevollmächtigten.
Keine Endoprothetik mehr
Ein herber Rückschlag sei insbesondere die Mitte Dezember 2024 veröffentlichte neue Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen gewesen, heißt es in einer Mitteilung. Diese sieht unter anderem vor, dass die bislang in Bedburg praktizierte Leistungsgruppe der Endoprothetik ab 2026 nicht mehr angeboten werden kann.
Angesichts der ohnehin anhaltend angespannten finanziellen Situation und einem erheblichen Investitionsstau in baulichen Anlagen und Medizintechnik hätten die Verantwortlichen daher keine tragfähige Möglichkeit mehr, das Haus zu erhalten, heißt es in der Mitteilung weiter.
Neben der perspektivischen Einschränkung der angebotenen Behandlungen ab 2026 sei auch die Belegung des Hauses im zweiten Halbjahr unter den Planungen gewesen, so Dr. Christoph Niering, der zweite Generalbevollmächtigte. „Kleine Krankenhäuser haben es in der heutigen Zeit ohnehin besonders schwer“, ergänzt der vom Gericht bestellte Sachwalter Dr. Mark Boddenberg. Das Haus, das mit dem St. Katharinen-Hospital Frechen den Klinikverbund Erft (KVE) bildet, hatte im Februar 2024 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet.
Die absehbaren Verluste wären für niemanden zu stemmen gewesen.
„Wir haben wirklich alles versucht – aber die absehbaren Verluste wären für niemanden zu stemmen gewesen“, betont KVE-Geschäftsführer Jakob-Josef Schall. Trotz des Einschnitts sei keine erhebliche Beeinträchtigung für die Gesundheitsversorgung in Bedburg und Umgebung zu befürchten, wird versichert. Allein im Rhein-Erft-Kreis stünden unter anderem in Frechen und Bergheim aufnahmebereite Häuser zur Verfügung, so Schall: „Aufgrund des Fachkräftemangels gerade im Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es auch gute Aussichten für viele von der Schließung betroffene Mitarbeitende, sehr zügig eine Anschlussbeschäftigung zu finden.“
Derweil laufen noch weitere Gespräche mit politischen Vertretern über das künftige Vorgehen und den Erhalt einzelner Angebote. Unter anderem soll Bedburg möglichst Notarzt-Standort bleiben.






Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen