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BayernSo sichern sich drei Kliniken ihr Leistungsspektrum

Kooperation statt Konkurrenz: Die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, die Bezirkskliniken Schwaben und das Therapiezentrum Burgau schließen Kooperationen, um im Zuge der Reform bestimmte Leistungsgruppen weiterhin anbieten zu können.

Menschenkette
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Die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, die Bezirkskliniken Schwaben und das Therapiezentrum Burgau (TZB) haben kürzlich mehrere Kooperationsverträge geschlossen. Ziel ist es, die medizinische Versorgung in der Region zu sichern und die Anforderungen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) zu erfüllen.

Kooperationen sind aufgrund der Krankenhausreform und der künftig definierten Leistungsgruppen daher für viele Häuser der Schlüssel, um weiterhin ein breites Spektrum anbieten zu können.

„Wir leben die Kooperation seit langem. Es ist ein enges Geben und Nehmen auf medizinischer Ebene. Die Erfüllung der Anforderungen aus dem KHVVG sind für uns eine Bestätigung dessen, was wir seit Jahren leben“, erklärt Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach. Ein gemeinsames Dienstleistungs- und Logistikzentrum versorgt die einzelnen Kliniken beispielsweise mit Medicalprodukten, Arzneimitteln, Essen und Wäsche. Medizinisch sollen die Häuser nun noch stärker voneinander profitieren:

  • Die Kreiskliniken nutzen die Expertise des Bezirkskrankenhauses (BKH) in Neurochirurgie, Neurologie und Stroke Unit.
  • Umgekehrt stellt das Akutkrankenhaus seine Kompetenzen in Innerer Medizin, Allgemeiner Chirurgie und Gefäßchirurgie bereit.

Mehrwert für Patienten und Kliniken

Daraus ergeben sich laut der Kreiskliniken einige Vorteile: Schlaganfall-Patienten erhalten durch die Anbindung an die Stroke Unit eine schnellere und qualitativ hochwertige Versorgung. Das BKH kann internistische und chirurgische Mitbehandlungen vor Ort anbieten, ohne, dass Patienten verlegt werden müssen. Als Fachklinik kann das BKH auch künftig alle Leistungsgruppen seines bisherigen Spektrums anbieten. 

„Dies ist im Rahmen der Krankenhausreform an eine Kooperation mit einer Klinik der Allgemeinen Inneren Medizin und der Allgemeinen Chirurgie gekoppelt und deshalb so wichtig für uns“, betont Stefan Brunhuber, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben.

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Auch das Therapiezentrum Burgau profitiert: Für die neurologische Rehabilitation und Intensivmedizin ist die Unterstützung der Kreiskliniken in Innerer Medizin und Chirurgie entscheidend. „Die Vereinbarungen sind essenziell, um das Versorgungsangebot beibehalten zu können“, sagt TZB-Geschäftsführer Stefan Graf.

Standortübergreifende Behandlungen statt Verlegungen

Im Alltag erfolgt die Zusammenarbeit unkompliziert: Benötigt ein Patient zusätzliche Expertise, wird direkt ein Facharzt bei Bedarf aus dem Partnerhaus hinzugezogen – oft vor Ort. Diagnostische Untersuchungen können ebenfalls standortübergreifend durchgeführt werden. So lassen sich belastende Verlegungen vermeiden und die Versorgung bleibt heimatnah.

Die neuen Verträge sind mehr als eine gesetzliche Pflicht: Sie festigen eine seit Jahren bewährte Vernetzung, betonen die drei Partner.

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