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PartnerschaftMHH und Bundeswehr starten Krisen-Kooperation

Forschung für den Ernstfall: Die Medizinische Hochschule Hannover und das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede arbeiten künftig enger zusammen. Sie wollen unter anderem ein Institut für Wehrmedizin in Hannover gründen.

Allianz für Krisenzeiten zwischen MHH und Bundeswehrkrankenhaus Westerstede
Karin Kaiser/MHH
Eine Allianz für Krisenzeiten (v.l.): MHH-Präsidentin Professorin Denise Hilfiker-Kleiner, MHH-Vizepräsident und Vorstand für Krankenversorgung Professor Frank Lammert, Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, Oberstarzt Dr. Christian Zechel und Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus.

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede bilden eine Allianz, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland besser auf Krisen, Katastrophen und sicherheitspolitische Herausforderungen vorzubereiten. Die Kooperationsvereinbarung wurde Mitte November in Hannover unterzeichnet.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, Synergien zwischen universitärer Spitzenmedizin und wehrmedizinischer Expertise zu nutzen. Damit sollen Versorgung, Ausbildung und Forschung zukunftssicher gestaltet werden – insbesondere für den Bündnis- und Verteidigungsfall. Geplant sind gemeinsame Konzepte zur Behandlung komplexer Verletzungen, etwa in der Traumatologie, Verbrennungs- und Amputationsmedizin sowie der Anästhesie. Auch neue Ausbildungsangebote zu Krisenmedizin, Resilienz und zivil-militärischer Zusammenarbeit sind vorgesehen.

Exzellenzstrategie und neue Forschungsfelder

Die Kooperation ist Teil der Exzellenzstrategie der MHH, die sich gerade als Exzellenzuniversität beworben hat. Präsidentin Prof. Denise Hilfiker-Kleiner betonte: „Unser Ziel ist es, die MHH als treibende Kraft für eine zukunftsweisende Gesundheitsforschung zu etablieren. Die Kooperation mit der Bundeswehr passt perfekt in unsere Vision.“

Geplant sind Tandemprogramme für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Einrichtung eines Instituts für Wehrmedizin in Hannover. Forschungsschwerpunkte sollen psychische Gesundheit, Infektionsmedizin, Prothetik und digitale Ressourcensteuerung sein.

Die Kooperation mit der Bundeswehr passt perfekt in unsere Vision.

Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus, Kommandeur des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, unterstrich die Bedeutung der Kooperation: „Diese Kooperation dient dazu, von der Ausbildung und dem Wissenserwerb im Frieden, für Krisen und auch mögliche Kriegsszenarien gerüstet zu sein.“ 

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Die Gesundheitsversorgung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, „bei der alle Bausteine miteinander wirken müssen, damit das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann.“

Das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede ist seit 2008 in einer zivil-militärischen Kooperation mit der Ammerland Klinik aktiv und fungiert als akademisches Lehrkrankenhaus der MHH. Oberstarzt Dr. Christian Zechel, Kommandeur und Ärztlicher Direktor im Bundeswehrkrankenhaus Westerstede, sieht die neue Vereinbarung als Chance, die bestehende Zusammenarbeit weiter auszubauen.

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