
Jetzt liegt er vor, der Zukunftsplan für die Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau in Oberbayern – und er bietet (weiter) viel Diskussionsstoff. Fünf Varianten haben Geschäftsführung und Aufsichtsrat zusammen mit dem Krankenhausverbund Clinotel durchgespielt – und Ende Juli haben sie dem Kreistag des Landkreises Weilheim-Schongau ihren Favoriten vorgestellt. Demnach sollen beide Häuser bestehen bleiben.
Nach dem präsentierten Konzept würde das Krankenhaus in Weilheim zum Schwerpunkt-Standort mit erweiterter Notfallversorgung, und im Schongauer Haus würde ein Regionales Gesundheitszentrum mit Basisnotfallversorgung entstehen. Das entspräche dem viel diskutierten Level Ii. Der Plan solle nun in den Kreistagsfraktionen beraten werden, und für den 22. September 2023 sei eine Sonderkreistagssitzung geplant, teilt der Landkreis mit. In dieser Sitzung werde über das Zukunftskonzept und das weitere Vorgehen entschieden.
Investitionen von 45 Millionen Euro
Die Zukunft der hochdefizitären Krankenhäuser in der Region wird seit langem hochemotional diskutiert. Ende vergangenen Jahres hatte sich bei einem Bürgerentscheid die Mehrheit der Wählenden dafür ausgesprochen, beide Krankenhäuser zu erhalten. Bis dahin war geplant, ein neues Zentralklinikum zu bauen.
Entscheiden sich die Politiker im September für die von der Klinikleitung favorisierte Variante, werden nach bisherigen Schätzungen Investitionen von rund 45 Millionen Euro nötig – rund 25 Millionen in Weilheim und rund 20 Millionen in Schongau. Weitere elf Millionen Euro sind in dem Konzept für Abfindungen in Schongau vorgesehen. Wie der „Merkur“ berichtet, sollen dort statt 150 Betten künftig noch rund 90 Betten vorgehalten werden, die Zahl der Mitarbeitenden würde von mehr als 500 auf rund 300 sinken. Aktuell zählt die Krankenhaus GmbH derzeit insgesamt 361 Planbetten.
Absehbares Millionen-Minus
Ein weiterer Aspekt, der die Lokalpolitiker in den Fraktionen jetzt beschäftigen dürfte, ist die langfristige finanzielle Perspektive. Dem Konzept zufolge führt die favorisierte Variante zu jährlichen Belastungen von rund 10,7 Millionen Euro. Dieses jährliche Minus müsste wohl im Kreishaushalt eingeplant werden – der Diskussionsstoff geht nicht aus…






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