
Direkt zum Jahresbeginn musste sich auch das St. Marien Krankenhaus in Ratingen seiner finanziellen Realität stellen. Um eine endgültige Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, beantragten die Verantwortlichen der Klinik zum 25. Januar 2024 ein Schutzschirmverfahren. Ein Schritt, der vor allem auch die Auszahlung der Löhne und Gehälter der 600 Mitarbeitenden für den Verfahrenszeitraum sichert. Doch die Hälfte des dreimonatigen Schutzschirmverfahrens ist bereits um, ohne dass neue Geldgeber für das Krankenhaus oder die beiden Altenpflegeeinrichtungen zugesagt haben.
„Wir führen derzeit Gespräche mit Interessenten für beide Geschäftsbereiche des Unternehmens, die wir in den kommenden Wochen noch vertiefen werden“, sagt der Restrukturierungsbevollmächtigte Dr. Claus-Peter Kruth von der Kanzlei AndresPartner. Die ausgeweitete Investorensuche sei auf rege Resonanz gestoßen, wie Kruth weiter ausführt. Zusagen von Investoren sind kma jedoch nicht bekannt. Auch zu politischen Vertreter*innen und Kostenträgern habe man das Gespräch gesucht.
Mitarbeitende stehen hinter dem Plan
„Die ordnungsgemäße Fortführung unseres Betriebs hat für uns oberste Priorität“, erklärt Klinikgeschäftsführer Alexander Hammer. Neben potenziellen Geldgebern seien dabei vor allem das Engagement und die Loyalität seiner Mitarbeitenden wichtig. Dementsprechend sei er froh, in den vergangenen Wochen alle wesentlichen Beteiligten von seinem Kurs überzeugt zu haben.
Auch der vorläufige gerichtliche Sachverwalter Rechtsanwalt Dr. Marc d’Avoine blickt positiv auf den Sachverhalt. „Das Schutzschirmverfahren ist gut vorbereitet und mit einer klaren Zielsetzung versehen. Seit Verfahrensbeginn arbeiten wir mit den Klinikverantwortlichen konstruktiv zusammen und unterstützen den Kurs im Sinne aller wesentlichen Beteiligten“, so d’Avoine.
Über das St. Marien-Krankenhaus
Die St. Marien-Krankenhaus GmbH betreibt in katholischer Trägerschaft seit über 700 Jahren in zentraler Innenstadtlage von Ratingen Gesundheitsversorgung und Hilfe und Pflege von Senioren. Mit über 600 Mitarbeitenden ist sie einer der größten Arbeitgeber in der Region. Neben der gesundheitlichen Versorgung im Krankenhaus mit rund 170 Betten bietet das Unternehmen auch stationäre Pflegeangebote für ältere Menschen an zwei Standorten an.
Träger der gemeinnützigen St. Marien-Krankenhaus GmbH Ratingen sind die Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Ratingen und die Benedictus-Stiftung Ratingen. Die Kirchengemeinde hält 94 Prozent der Anteile, die Benedictus-Stiftung Ratingen hält seit 2010 die übrigen sechs Prozent.






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