
Mit der St. Marien Krankenhaus GmbH in Ratingen ist ein weiteres konfessionelles Krankenhaus von der Insolvenz bedroht. Am 25. Januar 2024 hat das Unternehmen beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. „Die angespannte Situation, mit der sich derzeit eine Vielzahl von Krankenhäusern in Deutschland gleichermaßen konfrontiert sieht, stellt auch uns vor große Herausforderungen und hat uns zu diesem Schritt veranlasst“, erklärt Geschäftsführer Alexander Hammer.
Sämtliche Einrichtungen der Gesellschaft würden fortgeführt, der Betrieb des Krankenhauses sowie der Altenpflegeeinrichtungen laufe uneingeschränkt weiter, heißt es in einer Mitteilung. Geschäftsführer Hammer bleibe auch nach Einleitung des Schutzschirmverfahrens in vollem Umfang handlungs- und weisungsbefugt. Im Rahmen des gerichtlichen Sanierungsverfahrens sollen jetzt bei laufendem Betrieb Restrukturierungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.
Dabei wird die St. Marien Krankenhaus GmbH, die neben dem Krankenhaus mit rund 170 Betten auch stationäre Angebote für ältere Menschen anbietet, von Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth aus der Kanzlei AndresPartner unterstützt. Er agiert als Generalhandlungsbevollmächtigter. Zuletzt hat Kruth unter anderem die Katholischen Nord-Kreis Kliniken in Jülich bei der Restrukturierung begleitet. „In den kommenden Wochen werden wir Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten führen und unsere Pläne zur Sanierung der St. Marien Krankenhaus GmbH vorantreiben“, erklärt Kruth.
Suche nach einem neuen Träger
Es sei geplant, für das Krankenhaus einen neuen Träger zu finden, der in der Lage ist, die erforderliche Transformation und Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung am Standort voranzutreiben, heißt es in der Mitteilung weiter. Parallel solle auch für die zwei von der Gesellschaft betriebenen Altenpflegeeinrichtungen – das St. Marien Seniorenheim sowie das Seniorenzentrum Marienhof – ein strategischer Partner gefunden werden. Ein dafür bereits vor dem Antrag gestarteter Investorenprozess werde jetzt im Schutzschirmverfahren fortgeführt und unter Ausnutzung der erweiterten Möglichkeiten ausgedehnt.
Die rund 620 Beschäftigten wurden am 25. Januar in Ratingen über das Vorhaben und die weiteren Schritte informiert, so das Unternehmen. Ihre Löhne und Gehälter seien für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit abgesichert.
Träger der gemeinnützigen St. Marien-Krankenhaus GmbH Ratingen sind die Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Ratingen und die Benedictus-Stiftung Ratingen. Die Kirchengemeinde hält 94 Prozent der Anteile, die Benedictus-Stiftung Ratingen hält seit 2010 die übrigen sechs Prozent.







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