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BerlinInsolvente Schlosspark-Klinik – Alexianer springen ein

Es ist eine Teil-Rettung: Neurologie und Psychiatrie der Schlosspark-Klinik sollen zu den Alexianern wechseln, alle anderen neun Abteilungen müssen im Frühjahr schließen. Für Mitarbeitende laufen Gespräche zu Übernahme und Sozialplan.

Außenansicht der Schlosspark-Klinik
Schlosspark-Klinik
Außenansicht der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg.

Zwei von insgesamt elf Fachbereichen der insolventen Schlosspark-Klinik in Berlin werden voraussichtlich durch die Alexianer übernommen: Vorbehaltlich letzter juristischer Prüfungen gehen die Neurologie und die Psychiatrie im ersten Quartal 2026 an das Alexianer St. Gertrauden-Krankenhaus über, teilte der katholische Klinikverbund am 10. Dezember mit. Die Psychiatrie verbleibe zunächst bis Ende 2027 am bisherigen Standort im Berliner Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf.

Schlosspark-Klinik schließt Ende April

Die Schlosspark-Klinik mit den verbleibenden neun Fachabteilungen werde zu Ende April 2026 ihren Betrieb einstellen. Das teilte die Sprecherin der Klinik, Catharina Ackenhausen, auf Anfrage von kma mit.

Wir bemühen uns außerdem, unsere Kontakte in andere Häuser zu nutzen, um freie Ressourcen ausfindig zu machen.

Die Geschäftsführung habe die Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen und arbeite an einem Sozialplan für die Mitarbeitenden, die nicht ins St. Gertrauden Krankenhaus oder in andere Alexianer-Häuser gehen werden.  „Wir bemühen uns außerdem, unsere Kontakte in andere Häuser zu nutzen, um freie Ressourcen ausfindig zu machen“, so Ackenhausen.

Aktuell könnten keine validen Aussage über die mögliche Anzahl von Kündigungen gemacht werden, „da wir hier im Prozess sind“. „Wir sind zuversichtlich, dass ein großer Anteil unserer Mitarbeitenden bei den Alexianern und anderen Häusern unterkommen wird“, so die Sprecherin.
 

Gunnar Pietzner
Park-Klinik Weißensee
Dr. Gunnar Pietzner ist Geschäftsführer der Park-Kliniken Berlin.

Dr. Gunnar Pietzner, Geschäftsführer der Schlosspark-Klinik, sieht in der Kooperation mit den Alexianern einen entscheidenden Schritt, um Perspektiven für Beschäftigte zu sichern. „Die Gespräche mit den Alexianern über die Übernahme ausgewählter Versorgungsbereiche sind weit fortgeschritten“, erklärt Pietzner. „Mit den Alexianern zusammen können wir vielen Mitarbeitenden die bestmögliche und vor allem langfristige Perspektive in dieser Situation bieten.“ Zwischen altem und neuem Träger werde derzeit ein gemeinsames Personalkonzept erarbeitet; für Mitarbeitende aus der Pflege und für spezifische Funktionsdienste werde eine Übernahme angestrebt.

„Die Zusammenführung der medizinischen Angebote in unserem Haus stellt die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region sicher – insbesondere im Bereich Neurologie und Psychiatrie“, so Thomas Wüstner, Verbundgeschäftsführer der Alexianer. „Durch die räumliche Nähe erhalten wir kurze Wege und schnelle Hilfen für Menschen in Krisensituationen“.

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Kopfzentrum geplant

Mit dem Fortführen dieser Schwerpunkte Neurologie und Psychiatrie der Schlosspark-Klinik würden die Angebote für Patientinnen und Patienten sinnvoll vernetzt und der Standort St. Gertrauden gestärkt. Das Haus war vor einem guten Jahr von den Alexianern übernommen worden. So entstünde laut Wüstner durch die medizinische Verzahnung von Neurologie, Neurochirurgie und HNO sowie Augenheilkunde unter anderem ein leistungsstarkes Kopfzentrum im westlichen Berlin.

In Berlin-Weißensee ist der Krankenhausbetrieb gesichert und es wurden keine Abteilungen geschlossen.

In Berlin gibt es zwei Park-Kliniken, die Schlosspark-Klinik ist eine davon. Auch die Schwesterklinik Park-Klinik Weißensee steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und hatte im Oktober 2025 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. „In Berlin-Weißensee ist der Krankenhausbetrieb gesichert und es wurden keine Abteilungen geschlossen“, teilte die Sprecherin ebenfalls auf Anfrage mit. Die Sanierung konzentriere sich nun auf die Kostenseite. 

Vor einer knappen Woche hatte eine weitere Klinik in der Hauptstadt, das Jüdische Krankenhaus Berlin, Insolvenz angemeldet.

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