
Das Schreiben trägt acht Unterschriften. Gemeinsam formulieren Jens Womelsdorf, der Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, und die Bürgermeister der sieben sogenannten Hinterlandkommunen darin einen klaren Appell an den hessischen Sozialminister Kai Klose: Es sei an der Zeit, dass sich neben der kommunalen Seite jetzt auch die Landesregierung um die Zukunft des DRK-Krankenhauses in Biedenkopf kümmere. Dessen Existenz ist bedroht, weil der Träger, der DRK-Kreisverband Biedenkopf, einen Insolvenzantrag gestellt hat. Das Land solle sich in den Prozess der Neustrukturierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens einbringen, fordern Womelsdorf und Co..
In ihrem gemeinsamen Schreiben unterstreichen der Landrat sowie die Bürgermeister von Biedenkopf, Breidenbach, Steffenberg, Dautphetal, Angelburg, Bad Endbach und Gladenbach die aus ihrer Sicht große Bedeutung des Krankenhauses für die Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region und die Bedeutung des insolventen DRK-Kreisverbandes als Arbeitgeber.
„Der Krankenhausstandort ist seitens des Landes Hessen als Notfallversorger eingestuft und hält dementsprechend eine Intensivstation und eine rund um die Uhr betriebene Notaufnahme vor“, schreiben sie. Im vergangenen Jahr seien in Biedenkopf 4400 Patienten behandelt worden, 2680 davon seien über den Rettungsdienst aufgenommen worden. Dementsprechend sei der Standort auch mit Blick „auf die rettungsdienstliche Versorgung und der damit verbundenen Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen von herausragender Bedeutung“. Zudem komme dem Grundversorger mit etwa 100 Betten, der überwiegend als Belegkrankenhaus arbeitet, für die etwa 50 000 Menschen in Biedenkopf und den umliegenden Kommunen eine außerordentliche Bedeutung zu.
Wichtig für die Weiterbildung
Nicht zu vernachlässigen sei das DRK-Krankenhaus auch als akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg, in dem Studierende in den letzten Abschnitten ihres Studiums ausgebildet werden. Zudem sei es wichtiger Bestandteil im Weiterbildungsverbund für Allgemeinmedizin, um angehenden Hausärztinnen und Hausärzten das fachliche und praktische Wissen für ihre Tätigkeit zu vermitteln und sie auch für diese Tätigkeit in der Region zu interessieren. Durch die breiten Weiterbildungsmöglichkeiten gelinge es immer wieder, junge Ärztinnen und Ärzte für die Region zu gewinnen.
Nicht zuletzt weisen Landrat und Bürgermeister auf „die ungünstigen Rahmenbedingungen, insbesondere für kleinere Kliniken, durch Regelungen des Bundes und des Landes“ hin.






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