
Mit fast 19 Millionen Euro wurde gerechnet, nun werden es voraussichtlich „leicht unter 15 Millionen Euro“ sein. Mit diesem Defizit schließt das Städtische Klinikum Dresden das Jahr 2024 ab, bei einem Umsatz von fast 400 Millionen Euro. Die um vier Millionen Euro kleinere Lücke sei ein „positives Signal“, heißt es in Dresden – möglich gemacht durch Leistungssteigerungen sowie „konsequentes Kostenmanagement“.
Wie der kommunale Versorger mit vier Standorten mitteilt, konnten die somatischen Behandlungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozent gesteigert werden. Auch in der Psychiatrie, der geriatrischen Rehabilitation sowie im ambulanten Bereich haben sich die Erlöse demnach besser entwickelt als erwartet. Materialkosten seien „durch vorausschauende Steuerung“ sogar gesenkt worden.
Rückendeckung von der Stadt
Die wirtschaftlichen Herausforderungen allerdings setzten auch seinem Haus zu, erklärt der kaufmännische Direktor Dirk Köcher: „In einem Jahr mit außergewöhnlich hohen Tarifabschlüssen stoßen auch gut aufgestellte Kliniken an systembedingte Grenzen.“ Zumindest von der Stadt bekommt Köcher Rückendeckung. Dresden werde sein Klinikum „auch weiterhin nach Kräften unterstützen“, betont Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, die Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen.
Gleichzeitig verweist das Klinikum selbst auf „ein breit angelegtes Maßnahmenpaket“, um die missliche Lage zu stabilisieren. Die Verantwortlichen wollen die Digitalisierung ausbauen, sich medizinisch spezialisieren und die Abläufe optimieren – insbesondere im ambulanten Bereich, aber auch im stationären Betrieb. „Ergänzt wird dies durch ein striktes Liquiditäts- und Kostenmanagement, Einsparungen bei externen Dienstleistungen und die strategische Weiterentwicklung von Einkaufspartnerschaften“, wird betont.
Somatische Leistungen bündeln
Darüber hinaus sollen die vier Standorte im Rahmen des Zukunftskonzepts 2035 durch medizinische Konzentration und inhaltliche Profilierung gestärkt werden, um den kommunalen Klinikverbund langfristig zu sichern. Auf den für 2027 erwarteten neuen Krankenhausplan in Sachsen und die Einführung von Leistungsgruppen habe man sich jedenfalls frühzeitig vorbereitet, so Dirk Köcher.
Das Zukunftskonzept greife zentrale Elemente der Reform auf und positioniere das Klinikum strategisch im künftigen Versorgungsnetz. Ein Kernpunkt sei die Bündelung somatischer Leistungen an einem Standort. Und sollten die von der neuen Bundesregierung für 2025 und 2026 angekündigten kurzfristigen Finanzhilfen umgesetzt werden, „wird das auch im Städtischen Klinikum Dresden zu einer deutlichen Reduzierung des Defizits führen“.







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