
Die Stadt Friedrichshafen will zum Jahresende die Trägerschaft für das Klinikum Friedrichshafen und die weiteren Gesellschaften des Medizin Campus Bodensee (MCB) abstoßen. Der Gemeinderat beschloss am 14. Juli einstimmig, die Verantwortung somit an den Bodenseekreis zu übergeben. Ziel ist nun ein geordneter Übergang und die langfristige Sicherung der Gesundheitsversorgung in der Region, teilte die Stadt mit.
Oberbürgermeister Simon Blümcke begründete den Schritt mit der angespannten Haushaltslage der Zeppelin-Stiftung, die bislang für die Finanzierung des MCB zuständig war. „Wir müssen jetzt handeln, damit das Klinikum und der MCB eine Zukunft im Bodenseekreis haben“, so der OB. Stadt und Stiftung seien nicht mehr in der Lage, die Finanzierung dauerhaft zu sichern.
Da rund 70 Prozent der Patientinnen und Patienten aus dem Umland stammen, sei der Kreis als gesetzlicher Pflichtträger künftig besser geeignet, die Verantwortung zu übernehmen, heißt es weiter. Friedrichshafen bleibe über die Kreisumlage weiterhin beteiligt, künftig jedoch gleichgestellt mit anderen Kommunen im Kreis.
Mittel für Kosten, Investitionen und Absicherung
Blümcke betonte, dass die Stadt sich nicht aus der Verantwortung ziehe, sondern die medizinische Versorgung sichern wolle. Dafür wurden weitere Zuschüsse vorgeschlagen, die auch der Gemeinderat einstimmig befürwortet. Rund 20 Millionen Euro sollen in die laufenden Betriebskosten fließen, weitere Mittel sind für Investitionen und Liquiditätssicherung vorgesehen. Insgesamt geht es um ein Paket von über 30 Millionen Euro.
Die geplante Krankenhausreform des Bundes mache strukturelle Veränderungen notwendig. „Wir wollen gute Lösungen für die medizinische Versorgung und eine stabile Zukunft für die Mitarbeitenden und die Patientinnen“, so der Oberbürgermeister.








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