
Trotz der überraschenden Insolvenz der Muldentalkliniken scheint ein Verkauf an den Klinikkonzern Sana weiter in greifbarer Nähe. Die Sana-Verantwortlichen, die Gewerkschaften und Landrat Henry Graichen als Vertreter des Landkreises hätten sich nach der gesetzlich erforderlich gewordenen Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung geeinigt, die Gespräche und Verhandlungen fortzuführen, teilen die Kliniken und der Landkreis mit. Es sei ein straffer Zeitplan zum weiteren Vorgehen vereinbart worden.
In diesen Tagen werde die Belegschaft an den beiden Standorten in Grimma und Wurzen über die künftigen Tarifbedingungen abstimmen, heißt es in der Mitteilung. Dafür würden Arbeitsverträge ausgehändigt, die aus verfahrensrechtlich formalen Gründen zunächst ein Angebot der Muldentalkliniken gGmbH seien. Sie seien jedoch mit Sana abgestimmt und repräsentierten die Tarifbedingungen des künftigen Gesellschafters.
Eine Zustimmung zu den Tarifbedingungen der Sana Kliniken AG wäre ein wichtiger Meilenstein.
Die Beschäftigten bekämen „ein angemessenes Zeitfenster“, um die neuen Arbeitsverträge zu prüfen. Zudem planten Landrat und Sana eine Mitarbeiterversammlung, in der Fragen gestellt werden könnten. Die Zustimmung der Belegschaft sei ein wichtiger Schritt, um die Gespräche mit den Gewerkschaften als ein wichtiges Zwischenziel abschließen zu können, so der Landkreis. Die Maßnahmen seien mit der Eigen- und Sachwaltung abgestimmt, um sie insolvenzrechtlich abzusichern.
„Eine Zustimmung zu den Tarifbedingungen der Sana Kliniken AG wäre ein wichtiger Meilenstein“, betont auch Dr. Roland Bantle, Sanas Cluster-Geschäftsführer für Sachsen. Und Landrat Graichen erklärt: „Mit der Annahme der Vertragsangebote entscheiden die Beschäftigten individuell, aber auch in der Gesamtheit darüber, den Weg eines planbaren Übergangs in die Sana Kliniken AG mitzugehen.“
Der Verkauf an Sana ist die beste Lösung.
Das Management der Muldentalkliniken stehe ebenfalls hinter dem Vorhaben, sagt Geschäftsführerin Julia Alexandra Schütte, die im Eigenverwaltungsverfahren von Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann und Partner unterstützt wird. Man sei in die Verhandlungen eng eingebunden. „Der Verkauf an die Sana Kliniken AG ist unabhängig von dem aus gesetzlichen Gründen erforderlich gewordenen Insolvenzantrag die beste Lösung für die Muldentalkliniken und die gesamte Unternehmensgruppe“, so Schütte. Es gehe jetzt darum, dass die Verhandlungspartner „schnell eine Einigung finden, um die Arbeit künftig im Medizinverbund mit der Sana Kliniken AG fortzusetzen und die Insolvenzgründe zu beseitigen.“
Die Beschäftigten hätten auf den Mitarbeiterversammlungen die Gelegenheit, „mit den Verhandlungspartnern offene Fragen zu klären, um mit dem Investor Sana eine Zukunftslösung zu finden“, sagt Plathner. Und auch die vorläufige Sachwalterin Dorit Aurich betont: „Ich unterstütze dieses Vorhaben ebenfalls, um eine schnelle Lösung für die Muldentalkliniken zu finden.“






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