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„Tragfähige Lösungen“Neue Perspektiven für insolvente DRK-Krankenhäuser

Für die ersten fünf der zehn insolventen DRK-Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz zeichnen sich offenbar „tragfähige Fortführungslösungen“ ab. Auch an den seit Februar betroffenen Fachkliniken gebe es „reges Interesse“, sagt der Insolvenzverwalter.

Stimmung
K. Oborny/Thieme
Symbolfoto

Nächster Schritt in der viel beachteten Insolvenz der DRK-Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz: Nach Abschluss des dreimonatigen vorläufigen Verfahrens hat das Amtsgericht Mainz die Insolvenzverfahren für die DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz mit den Häusern in Alzey, Kirchen, Neuwied, Hachenburg und Altenkirchen sowie für die Medizinischen Versorgungszentren eröffnet. Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert sieht für alle „tragfähige Fortführungslösungen“.

Im Rahmen der eröffneten Verfahren sollen die Vertragsverhandlungen mit den potenziellen neuen Investoren für die einzelnen Standorte abgeschlossen werden und die Einrichtungen auf die neuen Träger übergehen, sagt Eckert. Ziel sei es, „alle Einrichtungen in tragfähige Fortführungslösungen zu übergeben“. Nach derzeitigem Stand des Bieterprozesses seien Perspektiven für alle Standorte gegeben:

  • Die Vertragsverhandlungen mit der Marienhaus-Gruppe für den Standort Neuwied sind abgeschlossen, die Verträge sind unterzeichnet. Der Trägerwechsel ist zum 1. April 2025 vorgesehen.
  • Für die Standorte Altenkirchen-Hachenburg sowie Kirchen liege ein Angebot vor, das mit dem potenziellen neuen Träger und der Insolvenzverwaltung nun weiter abgestimmt werde. Die Landkreise hätten ihre Bereitschaft erklärt, mögliche Liquiditätslücken für drei Monate zu decken.
  • Für den Standort Alzey ist eine Rekommunalisierung geplant. In der angedachten Übergangszeit schließe der Landkreis potenzielle Finanzlücken für die nächsten vier Monate.

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Bei den Verhandlungen mit den möglichen Investoren seien in der Regel auch die MVZ einbezogen, erklärt Eckert. Es sei wahrscheinlich, dass diese mit dem Krankenhaus an dem jeweiligen Standort auf die neuen Träger übergehen.

Die Fortführungsverhandlungen seien auf einen größtmöglichen Arbeitsplatzerhalt gerichtet, betont der Insolvenzverwalter. Die Beschäftigten der einzelnen Standorte seien in den vergangenen Tagen in Belegschaftsversammlungen informiert worden. Im vorläufigen Verfahren sei eine gute Ausgangsbasis für langfristige Lösungen geschaffen worden, ist Eckert überzeugt. Diese gelte es in den nächsten Wochen zu konkretisieren.

An den spezialisierten Fach- und Schwerpunktversorgern erfahren wir ein reges Interesse.

Die DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz hatte im Dezember 2024, wie berichtet, ein Regelinsolvenzverfahren beantragt, welchem sich die DRK gemeinnützige Gesundheitsbetriebsgesellschaft Südwest mbH kurz darauf anschloss.

Im Februar machte die Muttergesellschaft, die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH, mit den Tochtergesellschaften DRK gem. Gesellschaft für Geriatrie und Rehabilitation mbH und DRK Klinikgesellschaft Südwest mbH, ebenfalls diesen Schritt. Diese Gesellschaften sind seit Februar im vorläufigen Verfahren. Bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens Anfang Mai sollen „die maßgeblichen Wegrichtungen für Fortführungen unter neuen Trägermodellen feststehen“.

Die davon betroffenen Häuser werden am Markt offenbar als attraktiv wahrgenommen. „An den spezialisierten Fach- und Schwerpunktversorgern“, so Eckert, „erfahren wir ein reges Interesse.“

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