Das Rotkreuzklinikum München und die Rotkreuzklinik Wertheim haben als Teil eines umfassenden Sanierungsplans ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Auslöser für die wirtschaftlich angespannte Situation der Häuser samt der dazugehörigen Medizinischen Versorgungszentren seien äußere gesundheitspolitische Gegebenheiten, teilte die Schwesternschaft München am 7. September mit. „Die betroffenen Einrichtungen sind durch die nicht auskömmliche Krankenhausfinanzierung bei hohen Inflationskosten und tarifbedingten Kostensteigerungen in eine finanzielle Schieflage geraten.“

Nach gründlichen Untersuchungen der Haushalte und vielen Expertengesprächen bestehe Konsens darüber, dass sich die Häuser inklusive der MVZ neu aufstellen müssen, hieß es in der Mitteilung von Generaloberin Edith Dürr an die Mitarbeitenden. Nun sollen strategische Sanierungsmaßnahmen unter dem Dach der Schwesternschaft die finanzielle Stabilität herstellen. Begleitet werden die Häuser dabei von Dr. Mark Boddenberg und Markus Kohlstedt der Kanzlei Eckert. Beide wurden zu Generalhandlungsbevollmächtigten ernannt. Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner ist vom Amtsgericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden.

Löhne werden weiter gezahlt 

Derweil sollen die Patientinnen und Patienten des Rotkreuzklinikums München in den beiden Betriebsstätten und in der Rotkreuzklinik Wertheim wie gewohnt versorgt werden. Mitglieder und Mitarbeitende der Häuser erhielten ihre Löhne und Gehälter weiter in voller Höhe, hieß es zudem. Das bereits laufende Schutzschirmverfahren der Rotkreuzklinik Lindenberg gehe unverändert weiter. Die Rotkreuzklinik Würzburg ist nicht betroffen.

Das Rotkreuzklinikum München verfügt über insgesamt 435 Betten und beschäftigt 1090 Mitarbeiter, die Rotkreuzklinik Wertheim hat 170 Betten und beschäftigt 400 Mitarbeiter. Die Schwesternschaft als Träger gehört zum Bayerischen Roten Kreuz, betreibt 13 Gesundheitseinrichtungen in Süddeutschland und zählt nach eigenen Angaben zu den wichtigsten Ausbildern in der Pflege in Bayern.