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Unimedizin MainzWeinmann-Menke als Wissenschaftlicher Vorstand abgelehnt

Prof. Julia Weinmann-Menke wird nicht neue wissenschaftliche Vorständin an der Unimedizin Mainz. Der Fachbereichsrat votierte gegen die vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Kandidatin. Die bereits seit Monaten laufende Suche geht damit in eine neue Runde.

Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke
Stefan F. Sämmer/GNK
Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin sowie Programmdirektorin von Transmed, wird nicht die neue Wissenschaftliche Vorständin und Dekanin der Unimedizin Mainz.

Vorerst bleibt alles beim Alten beim wissenschaftlichen Vorstand an der Universitätsmedizin Mainz. Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild besetzt das Amt weiterhin kommissarisch, da der Fachbereichsrat am Dienstag den Vorschlag des Aufsichtsrates ablehnte, den Posten mit Julia Weinmann-Menke zu besetzen. 

„Ich nehme die Entscheidung des Fachbereichsrates als unabhängiges Gremium der Universitätsmedizin Mainz mit Respekt zu Kenntnis“, so der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Ralf Kiesslich. Er bedauert, ebenso wie Aufsichtsratschef und Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD), dass sich die Suche nun noch weiter in die Länge zieht. Beide sind jedoch positiv gestimmt, dass sich die Unimedizin unabhängig von den Personalquerelen weiter erneuert.

Die negative Entscheidung offenbart nun, dass eine Mehrheit nach wie vor nicht daran interessiert ist, den Blick nach vorne zu richten.

Hoch findet deutliche Worte: „Ich bedaure das Ergebnis sehr.“ Er zeigt sich verwundert über das Veto, da „drei Mitglieder des Fachbereichsrats, darunter beide Prodekane, in den Auswahlprozess des Aufsichtsrats vollumfänglich einbezogen waren.“ Weiter führt er aus: „Die negative Entscheidung offenbart nun, dass eine Mehrheit nach wie vor nicht daran interessiert ist, den Blick nach vorne zu richten. Ich appelliere an die Köpfe der Vernunft im Sinne der Institution, der Spitzenmedizin, der Spitzenforschung und vor allem für die Patientinnen und Patienten, den Schalter umzulegen und an der Zukunftsgestaltung mitzuarbeiten.“

Die Gründe für die Personalentscheidung des Fachbereichsrats der Universitätsmedizin Mainz waren zunächst nicht bekannt.

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Minister Clemens Hoch kündigte im Hinblick auf die gescheiterte Wahl an, dass im Rahmen der UMG-Novelle auch das Verfahren zur Besetzung des Wissenschaftlichen Vorstands unter die Lupe genommen wird. „Wir wollen diesen Prozess anpassen, um schneller und verbindlicher im Falle einer Vakanz eine Auswahl treffen zu können.“ Dies sei von Bedeutung, um Forschung und Lehre verlässlich führen zu können und keine langen Interims-Zeiten zu erzeugen. Hoch erläutert: „Ich werde deshalb dem Landesgesetzgeber im Rahmen der aktuellen Gesetzgebungsvorhaben zum Universitätsmedizingesetz vorschlagen, eine aus Fachbereichsrat und Aufsichtsrat paritätisch besetzte Findungskommission einzurichten, die abschließend entscheiden kann“.

Die Suche nach einem neuen Wissenschaftlichen Vorstand der Universitätsmedizin Mainz läuft bereits seit Monaten. Der Aufsichtsrat hatte erst im April die bisherige Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin der Unimedizin vorgeschlagen. Julia Weinmann-Menke leitet auch eine Graduiertenschule, bei der forschende Mediziner mit Wissenschaftlern mehrerer Fachbereiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in klinischer Forschung ausgebildet werden.

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