
Hieß es im April noch, es würden Gespräche „über eine mögliche vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit“ geführt, ist der Fall mittlerweile eingetreten: Sabine Brase ist nicht mehr Geschäftsführerin des Klinikums Ernst von Bergmann (EvB) in Potsdam. Sie sei abberufen worden, teilt die Stadt als Gesellschafterin des kommunalen Hauses auf Anfrage von kma mit.
Zu den Gründen werden keine Angaben gemacht. Weitere Auskünfte „über personalrechtliche Angelegenheiten“ könnten nicht erteilt werden, heißt es in Potsdam.
Die Pflegeexpertin war zum 1. April 2023 vom Klinikum Oldenburg nach Potsdam gewechselt und hatte im EvB als Geschäftsführerin die Verantwortung für den Bereich Pflege – Bildung – Zukunft übernommen. In Oldenburg war sie zuletzt als Pflegedirektorin tätig gewesen.
Nun, zwei Jahre später, gibt es in Potsdam lediglich spärliche Abschiedsworte von den Kontrolleuren: „Ich danke Sabine Brase für ihre Arbeit als Geschäftsführerin in den letzten zwei Jahren“, erklärt EvB-Aufsichtsratschefin Brigitte Meier.
Die Geschäftsführung des Klinikums bestehe nunmehr aus Tomislav Gmajnic (Strategie, Finanzen, Personal) und Dr. Karin Hochbaum (medizinische Geschäftsführerin), so die Stadt weiter. Die Interessen des Pflege- und Therapiebereichs werden demnach „bis auf weiteres“ durch Gundula Schiewe vertreten. Sie ist stellvertretende Geschäftsbereichsleitung Pflege & Therapie und Pflegerische Zentrumsleitung des EvB.
Berufung nach „Corona-Krise“
Mit Brases Antritt in Potsdam war die EvB-Leitung erstmals zu einem Trio erweitert worden. Insbesondere wollte der kommunale Versorger damit seine ganz individuelle Corona-Krise aus dem Jahr 2020 hinter sich lassen. Damals hatten sich Infektionen gehäuft und fast 50 Corona-Patienten starben. Die damalige Klinikleitung war beurlaubt worden.
Durch Brase, die fast zeitgleich mit Karin Hochbaum nach Potsdam gekommen war, sollte neben der kaufmännischen Geschäftsführung auch die pflegerische Kompetenz weiter gestärkt werden, wie die Aufsichtsratsvorsitzende Meier damals erklärt hatte. Man verspreche sich „eine stärkere interprofessionelle Zusammenarbeit auf allen Hierarchieebenen sowie eine Fokussierung auf patienten- und mitarbeiterorientiertes Prozessmanagement“, hatte sie gesagt.
Ob die EvB-Geschäftsführung demnächst wieder aus drei Personen bestehen soll, ist offenbar noch nicht entschieden. Die Frage ließ die Stadt Potsdam unbeantwortet.







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