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Aus für GeburtshilfeHeftiger Gegenwind für Schließungspläne in Forst

Die geplante Schließung der Geburtshilfe an der Lausitz Klinik Forst ruft die Bürger auf den Plan. Sie organisieren eine Demo. Aber es gibt auch eine neue Idee – bei der die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem eine Rolle spielen könnte.

Schwangerschaft
de Art/stock.adobe.com
Symbolfoto

Schon seit dem Sommer 2024 ist der Kreißsaal der Lausitz Klinik in Forst an den Wochenenden geschlossen, demnächst droht das komplette Aus. Das 209-Betten-Haus, das zur defizitären Krankenhaus-Gruppe Ernst von Bergmann (EvB) in Potsdam gehört, plant die Geburtshilfe-Station zu schließen. Dagegen regt sich Widerstand: Für den 15. Februar ist eine Demonstration in der brandenburgischen Stadt angekündigt. Auch der Landrat im Spree-Neiße-Kreis will dabei sein und sich für den Erhalt der Entbindungsstation einsetzen.

Zugleich scheinen die Krankenhaus-Manager eine neue Idee zu entwickeln: Der Grundversorger, bei dem nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr noch rund 230 Kinder geboren wurden, könnte nach ersten Vorstellungen ein Geburtshaus einrichten, also einen ausschließlich von Hebammen geleiteten Kreißsaal.

Geschäftsführer sieht keine Perspektive

Die Geburtshilfe-Station an dem Krankenhaus jedenfalls soll nach Darstellung der Geschäftsführung voraussichtlich gegen Mitte des Jahres schließen. Als Gründe nennt die Leitung den Geburten-Rückgang, fehlende Hebammen und die gesetzlichen Vorgaben. Er sehe keine Perspektive mehr für eine stationäre Geburtshilfe, sagt Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt.

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Die Zahl der Entbindungen an der Lausitz Klinik Forst, die pro Jahr knapp 7000 Patienten stationär und mehr als 4000 ambulant behandelt, hat sich Schmidt zufolge von rund 500 im Jahr 2016 auf etwa 230 im vergangenen Jahr verringert. Zudem gebe es Probleme, die Hebammen-Versorgung sicherzustellen. Nach Schmidts Angaben arbeiten dort vier Vollzeitkräfte und zwei Beleghebammen, also selbstständige Hebammen.

Wir kriegen die Gynäkologen nicht eingestellt.

Mit der Krankenhausreform könne das Haus zudem die neuen Kriterien nicht mehr erfüllen, sagt der Geschäftsführer. Es müssten demnach 3,5 Facharzt-Stellen für die Gynäkologie und Geburtshilfe eingestellt werden. Derzeit habe Forst in dem Bereich 2,3 Stellen. „Wir kriegen die Gynäkologen nicht eingestellt“, sagt Schmidt. 

Ihm zufolge wird aber als Alternative über ein Geburtshaus nachgedacht, das in der Klinik von Hebammen geführt werden könnte. Er bezeichnete das als eine „gute Idee“ und verwies auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) im benachbarten Cottbus. Diese teilte auf Anfrage mit, sie könne es sich grundsätzlich vorstellen, „sofern gewünscht, bei der Konzeptionierung einer alternativen geburtshilflichen Versorgung mitzuwirken“. Die beiden Häuser kooperieren schon seit Jahren.

Bürger wollen demonstrieren

In der Bevölkerung regt sich derweil Protest gegen das Aus für die Geburtstation: Bürger rufen zu einer Demonstration am 15. Februar auf. In einem offenen Brief mit dem Titel „Geburten brauchen Nähe – Retten wir die Forster Geburtsstation!“ heißt es: „Die geplante Schließung der Geburtsstation in Forst trifft uns ins Herz, denn sie gefährdet nicht nur die Versorgung junger Familien, sondern auch die Zukunft und Attraktivität unserer gesamten Region.“

Landrat Harald Altekrüger (CDU) sagte, er sei der Meinung, „dass in eine Kreisstadt eine Geburtsstation gehöt. Er habe sich auch von den sehr guten Bedingungen auf der Forster Entbindungstation überzeugt. „Davon zeugen auch die Bestnoten von Patientinnen auf diversen Portalen“, meinte Altekrüger und kündigte seine Teilnahme an der Demonstration an.

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