Onboarding und Automation
Stattdessen gibt es ein zentrales BewerberCockpit, das auf einen Blick alle aktuellen Bewerber aufzeigt und nach Stellen oder Bereichen gefiltert werden kann. Allerdings lassen die meisten in Deutschland verwendeten Software-Lösungen noch zwei entscheidende Merkmale vermissen: Unterstützung des Onboardings und mehrstufige Automation. Diese bedeuten nicht nur eine echte Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für die Personalabteilung, sondern steigern auch die Arbeitgeberattraktivität.
Dank Automation fällt es dem Personalteam leichter, möglichst niedrige Hürden für Bewerber zu errichten. Beispielsweise müssen in Online-Bewerbungsformularen nur vier statt zwölf Pflichtfeldern ausgefüllt werden. 75 Prozent der Bewerber suchen heute mobil nach einem Job und können über ihr Smartphone nicht auf alle Dokumente zugreifen. Es gilt also, lieber ein paar ungeeignete Bewerbungen in Kauf zu nehmen als nur eine einzige gute Bewerbung zu verpassen. Denn gute Bewerber kennen ihren Wert und ziehen bei hohen Hürden schnell weiter.
Studien belegen, dass Onboarding ein fester Pflichtbestandteil der Rekrutierung sein sollte. Gerade in den ersten 14 Tagen nach dem Jobstart entscheidet sich, wie lange ein Bewerber beim neuen Arbeitgeber bleibt. Der Onboarding- Prozess beginnt (automatisiert) am besten schon lange vor dem ersten Arbeitstag. Mit einer passenden E-Recruiting-Software ist das sehr einfach. Den Prozess kann man dort exakt definieren und mit einem Klick starten.
Wie und wo man potenzielle Bewerber erreicht
Um ausreichend Bewerber zu erreichen, ist heutzutage die Nutzung mehrerer Kanäle unumgänglich. Klassische Stellenbörsen im Internet werden zunehmend unwirksam. Ihr Geschäftsmodell „Post and Pray“ (sinngemäß übersetzt: „Ausschreiben und beten, dass sich jemand bewirbt“) funktioniert immer seltener. An ihre Stelle treten immer häufiger Dienste und Kanäle, die sich erfolgsabhängig vergüten lassen und nicht mehr auf einem klassischen zeitabhängigen Anzeigenmodell basieren. Einige Anbieter setzen dabei auch auf künstliche Intelligenz (KI) und können dazu auf den Datenschatz von zum Teil mehr als 100 000 Anzeigenkampagnen zurückgreifen. Fortlaufend angepasste
Algorithmen sorgen dafür, dass ProfilZwillinge passender Kandidaten gefunden werden. Die Kosten sind dabei fast immer wesentlich niedriger als bei klassischen Online-Stellenanzeigen. Ergänzend ist es sinnvoll, auch Social-Media-Plattformen zu bespielen.
Mitarbeiterbindung ist wichtiger als -gewinnung
Bei allen Optimierungen, die im Bereich der Rekrutierung noch anstehen, darf nicht vergessen werden, dass die Bindung vorhandener Mitarbeiter wichtiger ist als die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Bei hoher Fluktuationsquote sollte daher auch über die Mitarbeiterzufriedenheit nachgedacht werden. Zufriedene Mitarbeiter sind nicht nur leistungsfähiger und seltener krank, sondern fungieren auch als glaubwürdige Botschafter des Arbeitgebers nach außen. Deshalb sollte das Thema Mitarbeiterbindung geklärt sein, bevor eine Agentur mit einer teuren Employer-Branding-Kampagne beauftragt wird. Funktioniert die Mitarbeiterbindung nicht, kann eine Arbeitgeber-Marke nach außen nicht wirken, und eine solche Kampagne wird schnell verpuffen.





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