
Das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien (NVL) ist im Oktober neu gestartet. Die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) und das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) übernehmen künftig gemeinsam die Herausgeberschaft. Damit ist die Zukunft des NVL-Programms nach der Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) gesichert.
Mit der erfolgreichen Besetzung aller Stellen hat das neue NVL-Team seine Arbeit aufgenommen. Auch die Gremien sind bereits aktiv: Ein neu gebildeter Steuerungsausschuss soll künftig die Prozesse zur Leitlinienentwicklung und -aktualisierung koordinieren. Ziel ist es, die NVL-Leitlinien in jährlichen Zyklen zu aktualisieren. Der Ausschuss setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern relevanter Fachgesellschaften sowie der AWMF und des Zi zusammen.
Ein Wissenschaftlicher Beirat begleitet das Programm methodisch. Er soll die hohe Qualität der Leitlinien sichern und neue Entwicklungen in der evidenzbasierten Medizin integrieren. Mit dabei sind Expertinnen und Experten unter anderem von Cochrane Deutschland, der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und dem Deutschen Netzwerk für evidenzbasierte Medizin – sowie ein Patientenvertreter.
Nächste Schritte: Leitliniengruppen und Website
In den kommenden Wochen werden die Leitliniengruppen neu zusammengestellt. Anschließend erfolgt die Priorisierung des Aktualisierungsbedarfs bestehender Leitlinien. Bereits begonnene Prozesse sollen zügig wieder aufgenommen werden. Auch die Website des NVL-Programms wird reaktiviert – künftig erreichbar unter www.nvl-programm.de.
Das NVL-Programm wurde 2003 von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und AWMF ins Leben gerufen. Ziel ist die Entwicklung hochwertiger medizinischer Leitlinien für Volkskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Depression – mit Fokus auf interdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgung.
Die operative Koordination und Redaktion übernimmt ab 2025 ein neu gegründeter Fachbereich des Zi sowie das Institut für Medizinisches Wissensmanagement (IMWi) der AWMF. Die Bundesärztekammer und die KBV fördern das Programm finanziell und tragen gemeinsam mit der AWMF die Schirmherrschaft.







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