
Der Schritt ist Teil der konzernweiten Klimastrategie, und er ist mit großen Erwartungen verknüpft: Nachdem Helios bereits an 19 Kliniken seiner Region Ost Narkosegase wiederaufbereitet, erfolgt das Recycling künftig flächendeckend. Bis Ende des Monats bekommen alle Intensivstationen spezielle Filtersysteme dafür, teilt das Unternehmen mit.
„Narkosegase sind eine der größten direkten Emissionsquellen im Krankenhaus“, erklärt Dr. Stefan Wirtz, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und perioperative Schmerztherapie am Helios Klinikum Bad Saarow. Wirtz ist einer der zwei Helios Fachgruppenleiter für Anästhesie und für Intensivmedizin. Das Recycling leiste einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Klinikalltag.
Die Patientensicherheit hat höchste Priorität.
Die medizinische Qualität bleibe von der Entscheidung unberührt, versichert Wirtz. Patientensicherheit habe höchste Priorität: „Die eingesetzten Systeme sind medizinisch anerkannt, sicher und bewährt.“ Mithilfe der Filter lassen sich Narkosegase zur Sedierung bei Intensivpatienten auffangen und letztlich recyceln, teilt Helios weiter mit. Das Einsparpotenzial durch die Umstellung auf den Intensivstationen betrage rund 600 Tonnen von insgesamt 3200 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr.
Künftig kommen auf allen Intensivstationen, auf denen Patienten unter Narkosegassedierung beatmet werden, Aktivkohlefilter mit integrierten Füllstandsensoren zum Einsatz, sagt der zweite Fachgruppenleiter, Dr. Achim Labuhn, leitender Arzt der Konservativen Intensivmedizin am Helios Klinikum Krefeld: „Diese binden die abgeatmeten Narkosegase fast vollständig, die anschließend recycelt und erneut verwendet werden können.“ Grundlage der konzernweiten Einführung seien „die durchweg positiven Erfahrungen“ aus den Kliniken in der Pilotregion, wo das System seit 2023 im Einsatz sei.
Für Pflegeteams und die Medizintechnik bedeute die Umstellung nur minimale Änderungen, betont Labuhn – „beispielsweise Handling der Filter oder die jährliche Sensorprüfung“. Alle Beteiligten würden durch Schulungen und digitale Einweisungen darauf vorbereitet. Für die übrigen Mitarbeitenden ändere sich zunächst nichts – „aber jeder trägt indirekt zum Klimaziel bei“.






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