Technologie-Sprung in der Urologie: Als erste Klinik in Europa hat das St. Antonius-Hospital Gronau den neuen Da Vinci 5 in Betrieb genommen. Die jüngste Generation des robotergestützten Operationssystems kam bereits bei ersten Patienten erfolgreich zum Einsatz, mit „durchweg positiven Ergebnissen“, heißt es von Seiten der Klinik.
Das System ist noch feinfühliger, die Abläufe im OP laufen optimierter und auch für uns als Operateure ist das Arbeiten deutlich komfortabler.
„Das System ist noch feinfühliger, die Abläufe im OP laufen optimierter und auch für uns als Operateure ist das Arbeiten deutlich komfortabler“, sagt Dr. Christian Wagner, einer der vier Chefärzte der Klinik für Urologie. Besonders die präzise Umsetzung der Handgriffe und die intelligenten Rückmeldungen des Systems sorgen für mehr Autonomie und Sicherheit im OP.
Gronau erneut Vorreiter in roboterassistierter Chirurgie
Bereits 2006 gehörte Gronau zu den ersten Kliniken in Deutschland mit einem Da Vinci-System. Heute stehen dort fünf Systeme zur Verfügung, mit denen über 25.000 minimalinvasive Eingriffe durchgeführt wurden – darunter mehr als 23.700 Prostatektomien. Mit dem angeschlossenen European Robotic Institute (ERI) verfügt die Klinik zudem über ein europaweit einzigartiges Trainingszentrum für Chirurgen und Pflegekräfte.
„Wir sind stolz, dass Gronau mit dem Da Vinci 5 in Europa erneut an der Spitze dieser Entwicklung steht, sagt Christoph Bröcker, Geschäftsführer des St. Antonius-Hospitals. „Das ist nicht nur ein Gewinn für unsere Patienten, sondern auch ein starkes Signal für den Medizinstandort Gronau und für die vielen Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, die hier mit modernster Technologie arbeiten.“
Rund 150 Verbesserungen für mehr Präzision und Effizienz
Der Da Vinci 5 von Hersteller Intuitive aus Freiburg bringt rund 150 Neuerungen zum Vorgänger mit sich:
- Optimierte Bildgebung und immersive Konsole: realistischeres 3D-Bild, bessere Ergonomie, geringere Belastung für Chirurgen.
- Effizientere Abläufe im OP: intuitive Steuerung, vereinfachte Benutzeroberfläche, automatisierte Routinetätigkeiten.
- Mehr Rechenleistung: 10.000-fach schneller, KI-gestützte Rückmeldungen zur Optimierung der OP-Technik.
- Zukunftsorientiert: Zusätzliche Funktionen sollen in den nächsten Monaten kommen.
Ausbildung und Forschung als strategische Säulen
Ein älteres Da Vinci-System wird künftig im ERI für die Ausbildung genutzt. „Keine andere Klinik in Europa leistet sich ein eigenes Trainingszentrum dieser Art“, sagt Wagner. Parallel werden im klinikeigenen Studienzentrum alle Ergebnisse systematisch erfasst und wissenschaftlich ausgewertet – als Grundlage für kontinuierliche Qualitätsverbesserung und internationale Forschungkooperationen.
Diese Premiere beweist, dass auch kleinere Standorte an der Spitze der Innovation stehen können.
Auch die Landespolitik zeigt sich beeindruckt: „Diese Premiere beweist, dass auch kleinere Standorte an der Spitze der Innovation stehen können“, so Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Gesundheitsministerium. Landrat Dr. Kai Zwicker ergänzt: „Die Einführung des Da Vinci 5 ist ein Meilenstein für die Region und den Kreis Borken.“
Trotz angespannter Krankenhausfinanzen sieht die Klinikleitung die Investition als tragfähig. „Wir haben mit dem Hersteller Intuitive ein passendes Finanzierungsmodell gefunden. Innovation und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus“, sagt Jens Breer, ebenfalls Geschäftsführer der Klinik.
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