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BayernGerlachs Pläne für ihr zweites Amtsjahr als Ministerin

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach startet im November in ihr zweites Amtsjahr. Welche Themen sie 2025 besonders im Blick hat, präsentierte sie jetzt.

Judith Gerlach
Anne Hufnagl/StMD
Judith Gerlach ist Bayerns Ministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention.

Vor einem Jahr startete Judith Gerlach als Gesundheitsministerin in Bayern. Was sie sich schwerpunktmäßig für 2025 vorgenommen hat, ist nun auch klar. „Seit meinem Start am 8. November 2023 haben wir schon viel erreicht und zum Beispiel eine Digital-Offensive begonnen. Außerdem laufen die Arbeiten am Masterplan Prävention auf Hochtouren.“ Beides soll weiter vorangetrieben werden, so Gerlach. Geplant sei es, den Masterplan Prävention im Sommer 2025 dem Ministerrat vorzulegen.

Krankenhäuser stärken

Ein besonderer Fokus auf der Agenda der Landesgesundheitsministerin liegt der Stärkung der Krankenhäuser in Bayern, die den Ball auch gleich an die Bundesregierung weitergibt und anmahnt, rasch Neuwahlen vorzunehmen. Dies würde die Chancen auf sinnvolle Lösungen bei der dringend notwendigen Pflegereform und bei der Krankenhausreform verbessern. Parallel bringe Bayern eigene wichtige Initiativen auf den Weg, darunter den Sieben-Punkte-Plan zur Unterstützung der Krankenhäuser in der aktuellen Umbruch- und Umstrukturierungsphase. Das Bundesland engagiere sich für eine einheitliche Datengrundlage für regionale Dialogprozesse zur künftigen Krankenhausversorgung. Ebenso würden Strukturgutachten finanziert und notwendige Strukturanpassungen erhielten politische Rückendeckung. Gerlach kommentiert: „Gemeinsam mit den Kommunen und den Krankenhausträgern gewährleisten wir damit auch für die Zukunft eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung – von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.“

Perspektivisch streben wir eine Krankenhaus-Milliarde Investitionskostenförderung an.

Darüber hinaus ist Bayerns Investitionskostenförderung im Krankenhausbereich bereits auf 800 Millionen Euro im Jahr erhöht worden, betonte Gerlach. Perspektivisch strebe sie eine Krankenhaus-Milliarde an, um die anstehenden Veränderungen zu begleiten. Speziell dafür habe Bayern ein mit insgesamt 100 Millionen Euro ausgestattetes Sonderförderprogramm aufgelegt. „Mit diesem Programm sollen insbesondere kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum in den Jahren 2024 bis 2028 dabei unterstützt werden, angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen notwendige Anpassungsprozesse zu definieren und umzusetzen.“

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Ministerin Gerlach wies bei der Präsentation ihrer Vorhaben darauf hin, dass auch das neu gegründete virtuelle Kinderkrankenhaus, das die Kinderkliniken digital miteinander vernetzt, erfolgreich gestartet sei. Ab Januar sollen zusätzlich telemedizinische Konsultationen im Bereich der Kinderintensivmedizin möglich sein. Sie ergänzt: „Auch für die ambulante Versorgung machen wir viel. So haben wir 2024 den 6000. Hebammenbonus und die 800. Niederlassungsprämie für Hebammen vergeben. Bei der Landarztquote haben wir die Marke von 500 angehenden Ärztinnen und Ärzten erreicht – und auch die Landarztprämie für Niederlassungen wurde in diesem Jahr gut angenommen mit rund 100 neuen Förderungen – und insgesamt fast 1300 seit dem Start 2012.“

Digitalpakt Pflege

Gerlach hob bei der Vorstellung ihrer Pläne ebenso die Errungenschaften für die Pflege hervor. Es sei im letzten Jahr gelungen, einen digitalen Pflegefinder einzuführen, der einer Pflegebörse für Bayern gleicht. Dennoch müsse die Digitalisierung in der Pflege noch weiter vorangebracht werden. „Wir werden im Rahmen unserer 100 Prozent-WLAN-Strategie weitere Mittel zur Förderung der Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen bereitstellen und sie darin unterstützen, überall WLAN-Zugänge zu errichten.“ Ziel sei es, digitale Tools für Pflegende und damit Unterstützung im Alltag in die Versorgung zu bringen. KI-gestützte Softwarelösungen zur Pflegedokumentation sollen mit einem Förderwettbewerb unterstützt werden, um den Dokumentationsaufwand zu reduzieren und damit zum Bürokratieabbau beizutragen. 

Wir wollen Anfang 2025 den Digitalpakt Pflege unterzeichnen.

Laut Gerlach sei ihr die Digitalisierung im Gesundheitswesen ein besonderes Anliegen. In ihrem ersten Amtsjahr wurde eine Digital-Offensive gestartet und seitdem viele wichtige Projekte angestoßen worden. „Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bayerns Pflegepraxis, aus Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sowie pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen haben wir mit unserer HighCare Agenda die Pflege weitergedacht.“ Digitale Technologien würden in der pflegerischen Versorgung nachhaltig etabliert und damit auch die Pflegenden unterstützen. Anfang 2025 soll der Digitalpakt Pflege unterzeichnet werden.

Gerlach fügte hinzu: „Wir haben zudem einen Förderaufruf zu innovativen Projekten zum Thema ‚Frauengesundheit und KI‘ gestartet. Wir werden zwei bis drei Projekte fördern. Projektbeginn ist Anfang 2025, dafür stehen bis zu neun Millionen Euro zur Verfügung. Im kommenden Jahr planen wir einen entsprechenden Förderaufruf aus dem Bereich ‚Pflege und KI‘.“

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