
250 Menschen demonstrierten nach Polizeiangaben am 12. Mai in Lübeck unter dem Motto „Gesundheit auf Kurs bringen“. Verdi hatte im Vorfeld angekündigt, die Gesundheitsministerkonferenz „kritisch“ zu begleiten. Statt um die bestmögliche Versorgung gehe es um Profitmaximierung, hieß es von der Gewerkschaft. Auch die SPD unterstütze die Gewerkschaft bei ihren Forderungen für gute Arbeitsbedingungen. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) müsse sich dringend für verbindliche und bedarfsgerechte Personalschlüssel einsetzen, betonte Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli.
Wie die Tagesschau berichtete, kamen 250 Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Sanitäter aus ganz Deutschland und forderten Nachbesserungen an den Reformplänen des Bundesgesundheitsministers. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellte sich den Demonstranten und kündigte eine Stärkung des Pflegeberufs an.
Die Hausärztin Astrid Ewald aus Büsum an der Nordsee warnte, die geplanten Reformen führten nicht zu mehr Qualität. „Weil das Gesamtbudget für alle Praxen unverändert bleiben soll, müssen wir noch mehr Patienten in der gleichen Zeit durchschleusen. Ich weiß nicht, wo das eine Verbesserung sein soll.“ Auch das Bündnis Klinikrettung, in dem rund 20 Initiativen von Klinikbeschäftigten zusammengeschlossen sind, zeigte sich skeptisch: „Mit der Krankenhausreform von Minister Lauterbach werden bundesweit hunderte Kliniken geschlossen oder in ihrem Behandlungsspektrum herabgestuft.“
Vorrangige Themen bei dem Treffen der Gesundheitsminister am 12. und 13. Mai sind die Krankenhausreform, die ambulante Versorgung oder die Verfügbarkeit von Arzneimitteln. Ein Sprecher des Kieler Ministeriums erklärte, dass die Konferenz von einem konstruktiven Austausch zwischen den Ministerinnen und Minister geprägt gewesen sei. Zum Ende des Treffens wollen die Ministerinnen und Minister die Ergebnisse vorstellen.
#NichtGenesen, Long Covid: Foto-Ausstellung an der Promenade
Eine besondere Fotoausstellung präsentierte das Bündnis #NichtGenesen. Es stellte Fotos von Long-Covid-Patienten an der Promenade aus. Auf Transparenten forderten die Menschen, bei der Versorgung müssten Haus- und Fachärzte sowie die ambulante Versorgung Hand in Hand arbeiten. An Long-Covid erkrankte Menschen haben es nach wie vor schwer, geeignete Hilfen und medizinische Betreuung in Deutschland zu finden. Erst kürzlich musste zum Beispiel das Long-Covid-Institut in Rostock schließen. Ein Grund dafür sei, dass die Betreuung bislang nicht in die Regelversorgung aufgenommen worden sei, so die Gründerin des Institus und Long-Covid-Expertin Jördis Frommhold gegenüber dem dem Ärzteblatt.









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