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kma Entscheider BlogLandtagswahlen Brandenburg und Sachsen - Was tut sich in der Gesundheitsversorgung?

Am 1. September werden in Brandenburg und Sachsen neue Landesparlamente gewählt. Welchen Stellenwert nimmt die Gesundheitsversorgung ein?

Privat
Christian Krohne ist Associate Director bei 365 Sherpas – Corporate Affairs & Policy Advice und Mitglied bei Hashtag Gesundheit e.V.

Schlechte gesundheitliche Versorgung

Die Menschen in allen ostdeutschen Bundesländern fühlen sich medizinisch schlecht versorgt, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen vor einigen Wochen ergab. Vor allem die Gesundheitsversorgung am eigenen Wohnort wird in den ostdeutschen Ländern überdurchschnittlich schlecht beurteilt.

In Brandenburg beispielsweise halten nur 45 Prozent der Einwohner die Gesundheitsversorgung am eigenen Wohnort für gut oder sehr gut. Auch in Sachsen gab es ein ähnliches Stimmungsbild. Tatsächlich deckt sich die Einschätzung der Befragten mit der tatsächlichen Versorgung. Die Medizinerdichte ist in Brandenburg (186) die Geringste in ganz Deutschland.

Wo muss die Politik ansetzen?

Positiv: Sowohl in Sachsen als auch in Brandenburg haben die Parteien das Thema Gesundheitsversorgung durchaus auf dem Schirm. Vor allem die Stärkung der ärztlichen Versorgung ist in den Wahlprogrammen oder Positionspapieren zu finden. Gerade in Brandenburg muss die Krankenhausplanung hinsichtlich der dortigen demografischen Herausforderungen ein großes Thema sein. Nicht nur die Qualität der Krankenhäuser muss gewährleistet sein. Es muss auch Mindeststandards dafür geben, die Transparenz der Leistungserbringung zu verbessern. Auch der Personalmangel an Pflegekräften ist weiterhin ein Thema.

Hier verspricht etwa die FDP in Sachsen eine duale Ausbildung in der Altenpflege und ein Programm zur berufsbegleitenden Ausbildung von Quereinsteigern. Mit der Errichtung eines „Zukunftsfonds Fachkräfte“ will die CDU dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Durch den Fonds sollen Bildungs- und Unterstützungsmaßnahmen finanziert werden, die zur Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitnehmern für die Pflegeberufe notwendig sind.

Besondere Bedeutung für den ländlichen Raum haben Digital Health-Lösungen. Damit telemedizinische Lösungen den Kontakt zwischen Arzt und Patient tatsächlich erleichtern, muss jedoch eine flächendeckende digitale Infrastruktur her. Nur auf diese Weise werden Brandenburg und Sachsen dem Versorgungs- und Fachkräftemangel und überbelasteten Notfallaufnahmen in den ländlichen Regionen wirksam begegnen können. 

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