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Themenwelt Podcast

Podcast „kma Kompass“Wie können Kliniken die CSRD-Richtlinie umsetzen?

Unser Podcast „kma Kompass“ ist zurück! In der ersten Folge der zweiten Staffel hat Host Jeremy Dähn den ukb-Geschäftsführer Christian Dreißigacker zu Gast. Dieser beschreibt, worauf Kliniken sich in Punkto Klima frühzeitig vorbereiten sollten.

kma Kompass Staffel 2 Folge 1
Thieme/Fotostudio-Charlottenburg/BG Kliniken
In dieser Folge des kma Kompass: CDO Jeremy Dähn zusammen mit ukb Geschäftsführer Christian Dreißigacker.

Neue Versorgungsmodelle, Krisensicherheit und Fachkräftemangel – unsere Kliniken leisten bereits einen immensen Balanceakt zwischen mehreren Aktionsfeldern. Doch wie könnte das Krankenhaus der Zukunft aussehen? Und welche Lösungsansätze für die Gesundheitsversorgung von morgen gibt es schon heute?

In der zweiten Staffel von kma Kompass tauchen wir in fünf Folgen in die Zukunft unserer Kliniken ein. Wir werfen einen Blick darauf, wohin die Reise gehen könnte – oder vielleicht auch gehen muss – wie bei unserem ersten Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Klimaneutralität.

Worauf Kliniken sich in Punkto Klima frühzeitig vorbereiten sollten und welche Tipps unser Experte ukb-Geschäftsführer Christian Dreißigacker hat, besprechen Host Jeremy Dähn und kma-Redakteurin Lisa-Marie Hofmann mit ihm in dieser Folge.

kma: In Ihrer Rede zur Preisverleihung des cdgw-Zukunftspreises haben Sie gesagt: „80 Prozent der Klimaschutzmaßnahmen kosten kein Geld - die bringen Geld.“ Wenn das stimmt, woran liegt es, dass das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit für so viel Frust sorgt und nicht schneller angegangen wird?

Christian Dreißigacker: Ich denke, das hat viel mit dem Vorurteil zu tun, dass Klimaschutz immer Geld kostet. Ein ganz wichtiges Beispiel ist für mich hier, dass das klimaschädlichste Anästhesiegas gleichzeitig auch das teuerste ist. Das heißt, in dem Moment, wo Sie umstellen, sparen Sie sofort bares Geld. Aber es ist in der Tat so ‑ und da gibt es auch Studien des National Health Service (NHS), die das belegen ‑ dass ein Großteil der Maßnahmen, die man durchführen kann, unterm Strich Geld sparen. Was sicher für viele Kliniken schwierig ist, sind die hoch investiven Maßnahmen, wo man insbesondere in technische Anlagen viel Geld stecken muss. Das ist ein Feld, in dem viele Kliniken sich nicht so auskennen und zum Teil die technischen Leitungen der Häuser auch Respekt vor solchen großen Investitionen hatten.

kma: Auch für Kliniken kommt mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eine Pflichtberichterstattung im Bereich Nachhaltigkeit. Ab wann gilt diese und was umfasst sie?

Christian Dreißigacker: Ja, die Europäische Union hat eine neue Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung erlassen. Und die sagt, dass Unternehmen unabhängig von der Branche dann einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen müssen. Das gilt für Kliniken, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen, einen Umsatz von über 40 Millionen erwirtschaften und eine Bilanzsumme von über 20 Millionen vorweisen. Wenn zwei dieser drei Kriterien erfüllt sind, ist ein Krankenhaus genau wie ein anderes Unternehmen verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu generieren. Nachhaltigkeit umfasst dort nicht nur Klimaschutz, sondern auch die Bereiche Soziales und Unternehmensführung. Erstmal ist es dann Pflicht, im Jahr 2026 für das Wirtschaftsjahr 2025 Bericht zu erstatten. Ich empfehle allerdings, dass man durchaus anfängt und im Jahr 2025 mit den Daten aus dem Jahr 2024 schon mal einen Testbericht erstellt. Dann kann man einfach noch ein paar mehr Fehler machen, kann sich mit seiner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft abstimmen, ob das alles schon in die richtige Richtung geht und stellt vor allem rechtzeitig fest, ob man noch Daten braucht, die man noch nicht in der entsprechenden Qualität erhebt.

kma: Für viele Kliniken wird das kommende Jahr ihr erstes Berichtsjahr. Wie haben Sie sich damals der Berichterstattung und Erhebung der Zahlen genähert? Wo beginnt man, wenn man das erste Mal einen solchen Bericht erstellt?

Christian Dreißigacker: Ich glaube es ist wichtig, dass man sich erstmal im Führungskreis zusammensetzt und sich die möglichen Parameter aus der CSRD-Richtlinie anschaut. Die Klinik muss dann im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse definieren, was die für das Haus wesentlichen Faktoren sind. Was sind unsere Stakeholder, was hat Auswirkungen auf unser Unternehmen? Und dann muss priorisiert werden, welche Themencluster sind jeweils relevant. Dort müssen dann Indikatoren und Zahlen entwickelt werden, die erfasst werden über die Jahre hinweg.

Das vollständige Interview können Sie auf Spotify und Apple Podcasts hören.

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