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DMEA

Rückblick10 Jahre conhIT - wie alles begann

Lass ihm seine Träume – das dachten wir wohl alle, als wir 2008 die Prognose von Raimund Hosch bei der ersten conhIT hörten: Der damalige Geschäftsführer der Messe Berlin sagte zur Eröffnung der Premieren-Veranstaltung sinngemäß: Dies ist der Anfang, und in zehn Jahren wird die conhIT zehntausend Besucher haben.

Andreas Kassner, 3M Deutschland
Foto: privat
Andreas Kassner, Strategy & Innovation Manager HIS D-A-CH bei 3M Deutschland

Daran erinnerte Jens Naumann bei der bvitg-Mitgliederversammlung im März. Die übergeordnete Warte eines Vertreters außerhalb unserer Branche habe dem Messe-Chef, so Naumann, offenbar eine realistische Einschätzung ermöglicht, die noch kaum jemand teilte. Der Verband, damals der bvitg-Vorläufer VHitG, war mit unzähligen Themen und Kontroversen im Zuge der Neukonzeption befasst. Neben dem Willen, die richtigen Weichen zu stellen, kam eher verhaltener Optimismus auf.

Schon 2004 hatte der VHitG mit der ITeG seine eigene Messe in Frankfurt gemeinsam mit der Gesellschaft Mesago an den Start gebracht und war mit demselben Veranstalter 2007 nach Berlin gewechselt. Allein die Frage des Standorts gab verbandsintern immer wieder Anlass für lebhafte Diskussionen, die auch nach der ersten Messe in Berlin nicht endeten. Dass die Befürworter der Bundeshauptstadt als Veranstaltungsort sich durchsetzten, erwies sich als richtig, wie man heute sieht.

Was sich der VHitG vor allem auf seine Fahne geschrieben hatte, war eine Neuorientierung der Veranstaltung. Sie sollte sich von einer Messe mit Fachprogramm zu einem Branchentreff mit vier Elementen entwickeln: Vortragsprogramm, Fort- und Weiterbildung, Networking und Ausstellung. Es ist kein Geheimnis, dass der Verband dabei auf die US-amerikanische Organisation für Healthcare-IT HIMSS schaute, deren Jahrestreffen nicht zuletzt durch sein erstklassiges Kongressprogramm immer mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzog. Eine ähnliche Veranstaltung gab es bis dahin in Deutschland nicht. Weder auf der Interhospital oder auf der Medica noch auf reinen IT-Messen hatte die Krankenhaus-IT ihre ideale Plattform gefunden.

Auch wollte der VHitG seine Veranstaltung für breitere Zielgruppen attraktiv machen. Während dort in den ersten Jahren IT-Leiterinnen und -Leiter von Kliniken quasi unter sich waren, sollten nun Wissenschaft, Politik und weitere Berufsstände stärker beteiligt werden. Man ging Kooperationen ein, mit der GMDS, dem Verband KH-IT und der ALKRZ (heute CIO-UK), später mit dem BVMI. So war eine weitere wichtige Weichenstellung neben der Zusammenarbeit mit der Messe Berlin der neue Name: conhIT – Connecting Healthcare-IT. Zwar brachte die Premieren-Veranstaltung weniger Aussteller – hauptsächlich Anbieter von KIS und Subsystemen – und Fachbesucher nach Berlin als zuvor die ITeG, doch ab 2009 ging es bergauf: mehr Aussteller, mehr Programm, mehr Fachbesucher. Die Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitswesen war vor zehn Jahren zwar absehbar, nicht aber die inzwischen riesige Angebotsbreite mit Entwicklungen wie Health-Apps, die heute aktuell sind.

Jetzt stimmt, was früher eher euphemistisch klang: Die conhIT ist die bedeutendste Veranstaltung für Healthcare-IT in Europa. 2008 lockte sie gut zweieinhalbtausend Besucher nach Berlin, voriges Jahr dann knapp 8.900. Und 2017? Wird sich Raimund Hoschs Prognose bewahrheiten? Jedenfalls ist die Zehntausender-Grenze in erreichbare Nähe gerückt.

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