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Sanierungsplan abgesegnetHeilig-Geist-Hospital Bingen wird rekommunalisiert

Das Insolvenzverfahren für das Heilig-Geist-Hospital Bingen wird wohl bald aufgehoben. Gläubiger und Gericht haben den Sanierungsplan abgesegnet. Demnächst wird das Haus je zur Hälfte der Stadt Bingen und dem Kreis Mainz-Bingen gehören.

Heilig-Geist-Hospital in Bingen
Anne Orthen/Marienhaus Dienstleistungen GmbH
Das insolvente Heilig-Geist-Hospital Bingen wird von der Stadt und dem Kreis Mainz-Bingen übernommen.

Auf der durch das Amtsgericht Bingen am 12. August anberaumten Gläubigerversammlung haben die Gläubiger den Sanierungsplan für das Heilig-Geist-Hospital einstimmig angenommen. Damit sei die Finanzierung des bislang zur Marienhaus-Gruppe gehörenden Hauses gesichert und die Sanierung könne beginnen, teilt Insolvenzverwalter Jens Lieser mit. Das Insolvenzverfahren könne voraussichtlich zum 31. August 2024 aufgehoben werden.

Ohne das Bekenntnis und das finanzielle Engagement der Stadt Bingen und des Landkreises Mainz-Bingen wäre der Erhalt des Krankenhauses nicht möglich gewesen, erklärt Lieser. Die Kommunen hatten dem Rettungsplan der Insolvenzverwaltung und der Finanzierung des Zukunftskonzeptes bereits auf ihren Sitzungen am 9. und 12. Juli 2024 zugestimmt. Im Zuge einer Rekommunalisierung übernehmen sie jeweils 50 Prozent an der Krankenhausgesellschaft. Gleichzeitig hätten sie die Finanzierung für die nächsten Jahre bis zu einer umfassenden Krankenhausreform sichergestellt, so Lieser.

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Der Landkreis hatte im Juli erklärt, man gehe von einer auf vier Jahre begrenzten finanziellen Beteiligung aus. Eingeplant seien insgesamt 7,5 Millionen Euro an den für die Umstrukturierung kalkulierten Gesamtkosten in Höhe von 15 Millionen Euro. Diese „Brückenfinanzierung“ erfolge in der Erwartung, dass Bund und Land mit der Krankenhausreform künftig auskömmliche Rahmenbedingungen für die Klinik schafften.

Nach dem jetzt von allen abgesegneten Zukunftskonzept sollen diverse Maßnahmen das Krankenhaus wirtschaftlich stabilisieren, erklärt Lieser. So solle das Personal nicht abgebaut, sondern aufgestockt werden, um mehr Ressourcen zu nutzen, den Umsatz zu erhöhen und die Pflege zu verbessern. Die Anästhesie mit High Care-Station inklusive des Bereichs der Beatmung (Weaning) werde fortgeführt, und die Zahl der Betten werde überprüft. Zudem werde der Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie durch weitere Fachärzte ausgebaut.

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