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Geriatrische VersorgungUniklinikum Würzburg kauft Rehaklinik der AWO

In Würzburg erwirbt das Uniklinikum jetzt die Geriatrische Rehaklinik der AWO. Was das UKW dort ab Januar 2025 plant und wie es für die fast 200 Beschäftigten weitergeht.

Rehaklinik der AWO in Würzburg
Juri Samochwalow/AWO Unterfranken
In der Geriatrischen Rehaklinik der AWO in Würzburg soll Anfang 2025 eine neue UKW-Fachabteilung die Arbeit aufnehmen.

Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) will die Altersmedizin ausbauen und eine neue „Fachabteilung für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation“ aufbauen. Dazu kauft das UKW die Geriatrische Rehabilitationsklinik der AWO Unterfranken in Würzburg samt dazugehörigem Gelände, teilt das Klinikum mit.

Die neue Fachabteilung solle ihren Betrieb zum 1. Januar 2025 aufnehmen, heißt es weiter. Alle 193 Beschäftigten der AWO-Rehaklinik würden übernommen und künftig nach dem Tarifsystem des UKW bezahlt. Sie seien bereits über die Neuausrichtung der Klinik informiert worden. Die Aufsichtsgremien von AWO und UKW hätten der Transaktion zugestimmt, über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. In den kommenden Wochen werde das Betriebskonzept fertiggestellt.

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„Mit der langjährig aufgebauten geriatrischen Kompetenz an der AWO Rehaklinik können wir unser Angebot im UKW ideal ergänzen, davon lernen und gemeinsam weiterentwickeln“, sagt PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik: „Und wir erhalten damit die dringend notwendige geriatrische Versorgung in der Region.“

Unter den Bedingungen einer akutstationären Krankenhausbehandlung werde das zukünftige Versorgungsangebot als „Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung“ beschrieben und unterliege strengen Qualitätskontrollen durch den Medizinischen Dienst. Die Fachabteilung verfügt demnach über 90 Betten, die im Rahmen eines Stufenkonzeptes ab Januar 2025 in Betrieb genommen werden sollen und der Medizinischen Klinik und Poliklinik I zugeordnet werden. Zudem werde es 20 teilstationäre Behandlungsplätze geben.

Die uns gewährten Pflegesätze ließen nie eine sichere betriebswirtschaftliche Planung zu.

Die AWO-Klinik habe zuletzt an einer nicht auskömmlichen Finanzierung seitens der Krankenkassen gelitten, erklärt Martin Ulses, Bezirksgeschäftsführer der AWO Unterfranken: „Die uns gewährten Pflegesätze ließen nie eine sichere betriebswirtschaftliche Planung zu.“ Die Finanzierung über die Pflegesätze sei auf eine 95-prozentige Belegung ausgelegt. Diese Auslastung sei jedoch bestenfalls in Spitzenmonaten möglich gewesen, so Ulses.

Mit dem neuen Betriebskonzept des UKW gelten künftig andere Vorgaben, betont das Klinikum. In Krankenhäusern der akutstationären Versorgung greifen die besonderen Regeln zur personellen Mindestausstattung auf den Stationen. Diese Anforderungen führten im Vergleich zum Personaleinsatz in einer Rehaklinik zu einer besseren Steuerung der Belastung für die Pflege, so UKW-Pflegedirektor Marcus Huppertz. Die maßgeblichen Personalschlüssel würden auch in der neuen Abteilung des UKW umgesetzt.

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