
Für das St. Willibrord-Spital Emmerich geht es nach Abschluss des Insolvenzverfahrens unter einer neuen Trägerstruktur weiter. Der Insolvenzplan sei durch das Amtsgericht Kleve rechtskräftig bestätigt, und damit sei der Weg für den Neustart frei, teilt das Haus im nordrhein-westfälischen Emmerich-Rees mit. Neue Träger sind demnach die Accumeda Holding GmbH und der Kreis Kleve als Mehrheitsgesellschafter.
Das Krankenhaus, das bislang zur Pro-Homine-Gruppe gehörte und jährlich rund 40 000 Patienten versorgt, bleibe vollständig erhalten, heißt es weiter. Nach zwölf Monaten der Sanierung gebe es ein zukunftsorientiertes medizinisches Konzept sowie „eine stabile finanzielle Basis“. Nachdem nun die letzte juristische Hürde zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens genommen sei, könne der Versorger in den Regelbetrieb zurückkehren.
Elmar H. Willebrand ist Geschäftsführer
Künftig wird das Willibrord-Spital von der Emmerich Spital Holding GmbH geführt, an der der Kreis Kleve mit 74,9 Prozent sowie Accumeda mit den übrigen 25,1 Prozent beteiligt sind. „Ohne den unermüdlichen Einsatz der Beschäftigten wäre dieser Neustart nicht möglich gewesen“, betont Accumeda-Chef Elmar H. Willebrand, der auch Geschäftsführer der neuen Trägergesellschaft ist.
Accumeda habe seit August 2024 ein Fortführungskonzept für das 271-Betten-Haus entwickelt, heißt es weiter. Das Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Ahrensbök habe bereits zahlreiche ähnliche Sanierungsmodelle umgesetzt. Nach eigenen Angaben ist die Gruppe auf Investitionen und Restrukturierungen im Bereich Healthcare spezialisiert, hält Beteiligungen an Akut- und Rehabilitationskliniken, Gesundheitsdienstleistern und MVZ und bietet darüber hinaus Beratungsleistungen an. Rechtsanwalt Willebrand hat Accumeda im Jahr 2008 gegründet, nachdem er zuvor 15 Jahre unter anderem als Konzerngeschäftsführer des Asklepios Kliniken Konzerns tätig gewesen war.
Kreis stellt 16 Millionen Euro bereit
Gemeinsam mit dem Sanierungsteam von Accumeda sei für das Willibrord-Spital ein Zukunftsmodell entwickelt worden, „das wirtschaftliche Stabilität mit regionaler Gesundheitsversorgung verbindet“, erklärt Insolvenzverwalter Dr. Bero-Alexander Lau (White & Case). Den Grundstein für die nun umgesetzte Struktur legte ein einstimmiges Kreistagsvotum im Herbst 2024. Damals hatten die Kommunalpolitiker zugestimmt, die neue Holding zu gründen und langfristig Finanzierungsmittel in Höhe von rund 16,2 Millionen Euro bereit zu stellen.
„Wir freuen uns, dass mit diesem Konzept die Gesundheitsversorgung nicht nur aufrechterhalten, sondern zukunftssicher, aber finanziell solide, neu aufgestellt werden konnte“, sagt Landrat Christoph Gerwers. In Zukunft solle das Haus als eigenständige Klinik mit starker regionaler Verankerung weiterentwickelt werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Durch das Sanierungskonzept seien nahezu sämtliche Stellen gesichert worden.







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