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Neues KonzeptSanierung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen kostet 190 Jobs

Nach dem neuen Medizinkonzept steht bei den insolventen Kreiskliniken Dillingen-Wertingen nun auch fest, wie es sich auf das Personal auswirkt: 190 Stellen werden abgebaut. Vor allem in Wertingen wird sich viel verändern.

Kreisklinik Wertingen
Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH
Am Standort Wertingen sollen sich die Kreiskliniken künftig auf die Versorgung älterer Menschen mit Innerer Medizin und Akutgeriatrie konzentrieren.

Für die seit Mitte März insolventen Kreiskliniken Dillingen-Wertingen ist planmäßig das gerichtliche Sanierungsverfahren eröffnet worden. Die Kliniken sollen in Eigenverwaltung strukturell und wirtschaftlich so aufgestellt werden, dass beide Standorte eine langfristige Perspektive haben – eingebettet im Versorgungsverbund Nordschwaben und ausgerichtet auf das KHVVG. Zum Sachwalter hat das Amtsgericht Nördlingen Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte bestellt.

Wie im März angekündigt, sei für die Stabilisierung ein sozialverträglicher Personalabbau unumgänglich, erklären die Verantwortlichen – und der sei auf Basis eines belastbaren Sozialplanes mit den Betriebsratsgremien nun abschließend verhandelt worden. Demnach sollen in den beiden Häusern, die bislang mehr als 900 Beschäftigte hatten, 190 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Das ist ein schmerzhafter Einschnitt, aber es gibt leider keine Alternative.

Betroffen seien Mitarbeitende an beiden Standorten in Dillingen und im Zuge der Schließung der Fachbereiche Zentrale Notaufnahme und Chirurgie mit Orthopädie am Standort Wertingen. Die Geschäftsführung ergreife Maßnahmen, um den betroffenen Mitarbeitern Job-Alternativen beispielsweise im nordschwäbischen Versorgungsverbund aufzuzeigen und zu vermitteln.

„Das ist ein schmerzhafter Einschnitt, aber es gibt leider keine Alternative“, sagt Geschäftsführerin Sonja Greschner: „Wir müssen in der Verantwortung für die gesamte Belegschaft und die medizinische Versorgung der Region handeln.“ Ziel sei es, die Klinikstandorte in Dillingen und Wertingen zu erhalten.

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Neben organisatorischen und strukturellen Maßnahmen seien die engere Verzahnung mit ambulanten Strukturen sowie strategische Kooperationen geplant – „insbesondere mit den Donau-Ries Kliniken“, so Greschner: „Der Betrieb läuft weiter, aber ab Juni 2025 in veränderten Strukturen.“

Die Klinik in Dillingen wird den Angaben zufolge weiter als Akut- und Notfallversorger mit Zentraler Notaufnahme, Innerer Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Anästhesie/Intensivmedizin betrieben. Der Standort Wertingen konzentriere sich auf die Versorgung älterer Menschen mit Innerer Medizin und Akutgeriatrie und werde sich zu einem Krankenhaus mit stationären, rehabilitativen und ambulanten Säulen entwickeln.

Okay vom Ministerium

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention habe dieses vom Kreistag im März beschlossene „Medizinkonzept 2025“ als „richtig“ bewertet und darauf hingewiesen, dass die neuen gesetzlichen Anforderungen mit dem KHVVG und der starke Trend zu mehr Ambulantisierung sowie der Fachkräftemangel eine Anpassung der Strukturen zwingend erforderten, heißt es von den Kreiskliniken. Zudem habe das Ministerium der für Wertingen vorgesehenen Etablierung der Altersmedizin mit Akutgeriatrie eine zunehmende Bedeutung zugeschrieben.

„Mit dem Medizinkonzept und den Sanierungsmaßnahmen stellen wir die gemeinnützige Gesellschaft zukunftsfähig auf“, ist Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta überzeugt. Es gehe darum, die beiden Kliniken wirtschaftlich zu betreiben.

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