Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

370-Millionen-ProjektEin Neubau und viele Veränderungen für das Alb-Donau Klinikum

Das Alb-Donau Klinikum hat einen immensen Kraftakt vor sich: Für Ehingen wurde jetzt ein 370 Millionen Euro schwerer Neubau beschlossen – und auch die beiden anderen Standorte müssen sich auf einen deutlichen Wandel einstellen.

Neubau-Simulation des Alb-Donau Klinikums
H2M
So wie in dieser Simulation könnte der Neubau des Alb-Donau Klinikums einmal aussehen.

Das Alb-Donau Klinikum bekommt seinen Neubau in Ehingen. An dem größten der drei Standorte sollen bis 2032 ein Versorgungszentrum mit integriertem Parkhaus sowie der eigentliche Klinikneubau entstehen. Das hat der Kreistag des Alb-Donau-Kreises am 19. Mai beschlossen. Geschätzte Gesamtkosten des Projekts nach bisheriger Planung: rund 370 Millionen Euro.

Geschäftsführer Markus Mord sieht den Beschluss „als Auftrag, den begonnenen Weg der Spezialisierung auf hohem medizinischen Niveau weiterzugehen und attraktive Arbeitsbedingungen für unsere Ärzte und Pflegekräfte zu schaffen“. Mit dem Neubau werde Ehingen „zum Dreh- und Angelpunkt der künftigen medizinischen Versorgung auch in der Fläche“.

Betrieb soll weiterlaufen

Die bestehenden Klinikgebäude und zentrale Funktionsbereiche in Ehingen seien schon lange sanierungsbedürftig, stark verschachtelt, energetisch ineffizient und räumlich kaum erweiterbar, betont das Klinikum. Der Neubau werde so geplant, dass der Betrieb auf dem bestehenden Gelände während der Bauzeit ohne große Beeinträchtigungen weitergeführt werden könne.

Dabei sollen die baulichen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden, um den Standort nach den kommenden Vorgaben der Krankenhausreform auszurichten. Eng vernetzt mit den weiteren Häusern in Blaubeuren und Langenau solle die flächendeckende medizinische Versorgung gesichert werden.

Mehr zum Thema:

Ehingen sei der einzige Klinikstandort im Kreis, an dem kurzfristig die baulichen, technischen und organisatorischen Voraussetzungen für ein Integriertes Notfallzentrum (INZ) der Notfallstufe 2 geschaffen werden können – eine Voraussetzung der Krankenhausreform, um die stationäre Notfallversorgung in der Region langfristig zu sichern, so das Klinikum. Zudem sollen bestehende Versorgungsangebote wie die Rettungswache, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), zwei Pflegeheime, das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg, ein Dialysezentrum, die Strahlentherapie, die Radiologie mit CT und MRT sowie niedergelassene Ärzte in direkter Nachbarschaft in das neue Klinikkonzept integriert werden.

Baustart noch in diesem Jahr

Der Bau des Versorgungszentrums soll den Plänen zufolge noch in diesem Jahr beginnen und bis 2029 abgeschlossen sein. Der anschließende Neubau der Klinik startet demnach Ende 2029 und soll 2032 fertiggestellt sein. Von den geschätzten Kosten von rund 370 Millionen Euro entfallen laut Klinikum rund 281 Millionen Euro auf den Klinikneubau und 89 Millionen Euro auf das Versorgungszentrum. Landrat Heiner Scheffold rechnet mit einer Förderung durch das Land Baden-Württemberg in Höhe von rund 222,7 Millionen Euro. Damit müssten der Alb-Donau-Kreises und die Krankenhaus GmbH 147,5 Millionen Euro stemmen.

Bei der Gesamtzahl von rund 260 Betten sowie der Ausgestaltung der Funktionsbereiche orientiere sich der Klinikneubau an den Vorgaben der Krankenhausreform und berücksichtige absehbare Entwicklungen in der regionalen Gesundheitsversorgung, heißt es in der Mitteilung weiter. So seien etwa 32 Bettenplätze in der Akutgeriatrie geplant. Der OP-Bereich für die stationäre Versorgung werde von sechs auf acht vollwertige OP-Säle erweitert – darunter ein großer Saal für komplexe Eingriffe mit Spezialtechnik.

Veränderungen an allen Standorten

Das gesamte Projekt sei „der zentrale Schlüssel für die Neuausrichtung des gesamten Alb-Donau Klinikums“, betonen die Verantwortlichen. Demnach stehen an allen Standorten Veränderungen an. Das medizinische Angebot etwa werde schrittweise angepasst, orientiert an der künftigen Aufgabenverteilung innerhalb der Versorgungsregion. Medizinisch zusammengehörige Disziplinen sollen demnach innerhalb des Alb-Donau Klinikums noch stärker gebündelt werden, um Abläufe zu verbessern und Synergien zu nutzen.

Nur wenn Ehingen die erweiterten Anforderungen hinsichtlich Mindestmengen, Fachkräften und technischer Ressourcen erfülle, könnten auch die Standorte in Blaubeuren und Langenau erhalten und weiterentwickelt werden, betont Geschäftsführer Mord. Für das Krankenhaus Blaubeuren sei künftig die Notfallstufe 1 vorgesehen, womit die stationäre Versorgung und eine Notaufnahme erhalten blieben und weiterentwickelt werden könnten.

In Langenau hingegen könne es nach den neuen Vorgaben des Bundes künftig kein klassisches Krankenhaus mit 24-Stunden-Notaufnahme mehr geben. Der Standort solle sich zu einem sektorenübergreifenden Versorgungszentrum mit ambulanten, stationären und pflegerischen Leistungen entwickeln.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen