
Der Aufsichtsrat der Klinikholding RKH Gesundheit hat bereits vergangenen November ein Konsolidierungsprogramm in Auftrag gegeben. Die Ziele: Wirtschaftlichkeitspotenziale identifizieren und das Unternehmen stabilisieren. Gestartet wurde mit einer umfassenden Kostenanalyse. Der außerdem verabschiedete Unternehmensplan 2025 konzentriert sich auf die Modernisierung der Medizintechnik und Immobilien. Die Unternehmensstrategie „Gemeinsam Gesundheit gestalten“ soll dann im zweiten Quartal entwickelt werden. Mit ihr will sich der Klinikverbund auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen und wirtschaftlich in ein ruhigeres Fahrwasser kommen.
Es gilt, Investitionen zielgerichtet einzusetzen und noch wettbewerbsfähiger zu werden.
Der bereits begonnene Konsolidierungskurs der RKH Enzkreis-Kliniken soll fortgeführt werden, auch weil die Standorte extrem mit Personalmangel zu kämpfen haben. Die durchschnittliche Belegung im Krankenhaus Mühlacker konnte weiter gesteigert werden, jedoch bleibt für die RKH Enzkreis-Kliniken ein Defizit von rund zehn Millionen Euro im Jahr 2024. Für Landrat Bastian Rosenau, Aufsichtsratsvorsitzender der Enzkreis-Kliniken, ist klar, dass sowohl die Kliniken als auch der Kreis, der 49 Prozente der Anteile besitzt, dies nicht dauerhaft finanzieren können. Investitionen werde man daher sehr zielgerichtet einsetzen und versuchen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. So ist zum Beispiel am Standort Neuenbürg, neben der bereits gestarteten Sanierung der OP-Säle, zusätzlich wie in Mühlacker neue Medizintechnik im Rahmen des Investitionsprogramms für 2025 vorgesehen.
Die RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim sind laut deren Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Dietmar Allgaier, auf dem richtigen Weg. Das Defizit von rund 40 Millionen Euro jedoch stellt eine Herausforderung dar und könne der „Landkreis nicht dauerhaft stemmen“, so Allgaier. Der Konsolidierungskurs sei deshalb richtig und solle die Kliniken in eine starke Position für die Verteilung der Leistungsgruppen bringen. Trotz roter Zahlen wird an den Standorten investiert, Axel Hechenberger, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikverbunds erklärt jedoch: „Angesichts der prekären Finanzsituation der RKH Gesundheit stehen derzeit nur notwendige Maßnahmen zur Modernisierung und Ertüchtigung der Medizintechnik und der Immobilien im Mittelpunkt.“
Leistungsgruppen als Chance
Für Dr. Marc Nickel, medizinischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung, sind die Leistungsgruppen eine große Chance. Die Zukunft aller RKH Kliniken könne so aktiv gestaltet und eine optimale Gesundheitsversorgung gewährleistet werden. „Um dies zu erreichen, möchten wir die stationäre und ambulante Versorgung stärker miteinander verknüpfen, die Schwerpunkte unserer Kliniken klar herausarbeiten und die Zufriedenheit von Patienten sowie Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen“, so Nickel. Im Fokus sollen außerdem Pflege und Nachhaltigkeit stehen.
Mit der Unternehmensstrategie „Gemeinsam Gesundheit gestalten“, die ab Mai entwickelt werden soll, will der Klinikverbund seine Standorte langfristig abzusichern und die Wirtschaftlichkeit verbessern. Die Strategie wird gemeinsam mit allen Führungskräften erarbeitet.








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