
Die Zahlen sind zwar rot, aber besser als im Vorjahr: Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden erzielte für 2022 ein Jahresergebnis von -2,7 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Ergebnis noch bei -10 Millionen Euro und hat sich damit deutlich verbessert. Den besseren Jahresabschluss konnte das Klinikum trotz gestiegener Personalkosten und zusätzlich eingestellten Mitarbeitenden vorweisen, was auch vor dem Hintergrund gestiegener Kosten bemerkenswert sei, teilt das Klinikum mit.
Neue Vergütungsmodelle wurden implementiert
Um dieses Ergebnis zu erreichen, war es einerseits nötig, Kosten zu senken, etwa beim Einkauf von Medizinprodukten oder bei bestimmten Dienstleistungen. „Des Weiteren haben wir hart mit den Kassen verhandelt, um Ausgleichszahlungen in bestimmten Bereichen zu erhalten und neue Vergütungsmodelle zu implementieren“, sagt der Medizinische Vorstand Prof. Michael Albrecht. Sondereffekte wie Coronahilfen konnten die entstandenen Defizite allerdings nicht so ausgleichen, wie es nötig gewesen wäre – denn diesen Ausgleichszahlungen standen gestiegene Energiekosten gegenüber. „Die Steigerung hier beläuft sich allein in diesem Bereich auf 15 Millionen Euro“, ergänzt der Kaufmännische Vorstand Frank Ohi.
Zu dem Erfolg des Uniklinikums hätten maßgeblich die Mitarbeitenden beigetragen, weshalb der aktuelle Jahresbericht mit dem Titel „Ankommen im New Work“ auch den Schwerpunkt auf das Personal setzt. „Erfolgreiches wirtschaftliches Agieren gelingt nur gemeinsam mit zuverlässigen und hochmotivierten Mitarbeitenden, die auf Spitzenniveau unsere Patientinnen und Patienten versorgen“, sagt der Medizinische Vorstand Prof. Michael Albrecht. „Deshalb ist es uns so wichtig, wertschätzend und bewusst mit unseren Mitarbeitenden umzugehen. Der Jahresbericht gibt ein umfassendes Bild, wo und wie wir dies umsetzen“, ergänzt der Kaufmännische Vorstand Frank Ohi.
Eine zufriedene Belegschaft als Aushängeschild für einen attraktiven Arbeitgeber – das ist ein Schneeballeffekt, der sich auszahlt.
Konkret stellt der Jahresbericht den Mitarbeitenden die Benefits vor – auch aus ihrer Sicht selbst. So berichten sie authentisch und persönlich, warum sie welches Angebot wahrnehmen. Insgesamt umfasst der Jahresbericht die Bereiche Gesundheit und Ernährung, Mobilität und Nachhaltigkeit, Engagement und Teambildung sowie Familie und Karriere. Nach eigenen Angaben werde das Dresdner Uniklinikum mit der Vielzahl an Unterstützungsleistungen für den beruflichen und privaten Alltag seiner Rolle und Verantwortung als einer der größten Arbeitgeber und als Supramaximalversorger in der Region gerecht.
„Eine zufriedene Belegschaft als Aushängeschild für einen attraktiven Arbeitgeber – das ist ein Schneeballeffekt, der sich auszahlt“, so Albrecht. Unter anderem gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten an der Carus Akademie, ein Familienbüro, das sich um eine Notfallbetreuung der Kinder kümmert sowie Beratung für werdende Eltern bietet, BikeLeasing oder ein eigenes Gesundheitszentrum.
Auch das Thema Nachhaltigkeit wird von den Mitarbeitenden vorangetrieben. Die Umweltinitiative Carus Green hat sich für die Pflanzung von Sträuchern auf dem Campus eingesetzt und auch ein Teil des Fuhrparks wurde auf vollelektronische Fahrzeuge umgestellt.
Kein Stillstand am Klinikum
Die Unsicherheiten auf dem Energiemarkt und alle weiteren ökonomischen Herausforderungen haben im vergangenen Jahr keineswegs Stillstand bedeutet. „Das Uniklinikum hält an der Strategie fest, weiterhin in Personal und Infrastruktur zu investieren“, sagt Frank Ohi. In den Bau des Zentrums für Seelische Gesundheit etwa fließt ein dreistelliger Millionenbetrag, der zeitlich trotz der zusätzlichen finanziellen Belastung nahtlos weitergeführt wird. Die Eröffnung ist für 2025 geplant. „Mit Blick auf die Gesamtinvestitionen ist das Ergebnis für das vergangene Jahr bemerkenswert, da wir neben Bundes- und Landesmitteln einen erheblichen Anteil an Eigenmitteln investieren“, sagt der Kaufmann.







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