Mit Prof. Dr. Florian Hoffmann steht für die nächsten zwei Jahre ein Pädiater an der Spitze der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Der neue DIVI-Präsident, der mit dem Jahreswechsel Prof. Felix Walcher abgelöst hat, ist Oberarzt der Kinder-Intensiv-Pflege-Station KIPS am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums in München und Leiter der Kindernotfallmedizin.
Der 50-Jährige machte in seiner Antrittsrede eine deutliche Ansage: „Als Pädiater schlägt mein Herz natürlich in erster Linie für die Kinder-Intensivmedizin, für deren Belange und Nöte ich alles gebe.“ Kinder stellten in der Medizin immer das kleinste Patientenkollektiv dar. Zudem könne eine Kinderklinik so gut wie nie zu einem positiven Unternehmensergebnis beitragen, so der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin: „Um so wichtiger ist es, dieser Gruppe eine Stimme zu geben, um ihre optimale Versorgung sicherzustellen.“
Frauen und Kinder zuerst!
Neben den Kindern gelte sein Fokus den Frauen, betonte der neue DIVI-Chef. Die Medizin und die Pflege seien weiblich. Auf den Führungspositionen in den Kliniken und an den Spitzen der Fachgesellschaften spiegele sich das jedoch nicht wider. Auch der DIVI fehlten Frauen in Führungspositionen. Zumindest die Junge DIVI, so Hoffmann, sei hier mit paritätisch besetzten Ämtern und Programmen wie „Empowered Women in Medicine“ aber bereits deutlich weiter.
Daraus ergebe sich ein klares Motto für seine Präsidentschaft, erklärte Hoffmann mit einem Augenzwinkern: „Frauen und Kinder zuerst! Dafür trete ich an.“ Die DIVI wolle bei dem Thema „vorbildlich mit gutem Beispiel vorangehen“.
Politisch stehe die Umsetzung der Notfall- und Rettungsdienstreform ganz oben auf der Agenda, heißt es in einer Mitteilung der DIVI. Ohne diese Reform könne das System den zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen – wie Fachkräftemangel und demografischem Wandel – nicht standhalten. „Auch die Ausgestaltung der Leistungsgruppen der Krankenhausreform und Klinikstrukturen sowie die Reformen im Bereich der Pflege werden bei immer weniger Personal bei gleichzeitig steigenden Patientenzahlen eine maximale Herausforderung werden“, so Hoffmann.
Der neue Präsident plant, zügig Vorschläge für die Strukturen pädiatrischer Intensivstationen anzuschieben. „Diese Lücke muss noch gefüllt werden“, erklärt Hoffmann. Zudem sollen Pflegefachpersonen einen eigenen Vertreter im DIVI -Präsidium bekommen. Eine entsprechende Satzungsänderung soll laut Mitteilung bis Ende des Jahres fertig werden.
Oliver Sakowitz wird der nächste Präsident
Der bisherige DIVI-Präsident, Prof. Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg, ist durch die in der Satzung vorgesehenen Rotation jetzt Past Präsident und zwei Jahre lang erster Vizepräsident der DIVI. Und auch Hoffmanns Nachfolger steht bereits fest: Präsident elect und damit zweiter Vizepräsident ist Prof. Oliver Sakowitz (53), Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Klinik am RKH Klinikum Ludwigsburg.
Ab April Chefarzt
Florian Hoffmann ist Oberarzt auf der Kinder-Intensiv-Pflege-Station KIPS am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU-Klinikums München und Leiter der Kindernotfallmedizin und des Kindernotarztdienstes. Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin sowie das Training und die Ausbildung pädiatrischer Notfallteams. Der im Dezember 1974 geborene Münchner ist Mitbegründer des Simulationsnetzwerks PAEDSIM und engagiert sich für multiple Ausbildungs- und Trainingsformate. Neben seinem Engagement im Vorstand der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) ist er Leiter des Münchner Kindernotarztdienstes. Zum 1. April 2025 wird er neuer Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg.
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