
Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke (SPD) plant angesichts finanzieller Probleme vieler Kliniken eine Krankenhauskonferenz. Mit der Krankenhausreform des Bundes stünden die Kliniken vor den größten Veränderungen der letzten Jahrzehnte, viele Krankenhäuser seien darüber hinaus in einer schwierigen finanziellen Lage, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei vom 18. Januar. Das Ziel der Landesregierung sei auch künftig eine gute und verlässliche medizinische Versorgung im ganzen Land.
Woidke lädt gemeinsam mit Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) für kommenden Dienstag (23. Januar) zu einem Austausch ein. Teilnehmen werden laut Mitteilung Landrätinnen und Landräte, Oberbürgermeister, Vertreter des Landkreistages sowie des Städte- und Gemeindebundes, die Geschäftsführungen der Brandenburger Plankrankenhäuser und der Landeskrankenhausgesellschaft, Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) und Landesärztekammer, Akteure von Krankenkassen und Ersatzkassen sowie der Wirtschaftsförderung und von Arbeitnehmervertretungen (z.B. Verdi). Auch Finanzministerin Katrin Lange soll zu Gast sein.
Die KVBB-Vorstandschefin Catrin Steiniger befürchtet wegen des Fachkräftemangels künftig Lücken im Ärztenetz auf dem Land. „Wir werden Arztsitze nicht mehr so einfach eins zu eins besetzen können“, sagte sie in einem Interview der „Ärzte-Zeitung“. „Und weil sich die Versorgung doch mehr auf Städte konzentriert, wird im ländlichen Raum sicherlich die eine oder andere Stelle nicht mehr zu besetzen sein. Denn wir können keinen Arzt zwingen, auf das Land zu gehen.“ Nötig seien zum Beispiel Anlaufstellen für Patienten mit Videosprechstunde und geschultem Praxispersonal.
Das Uniklinikum Ruppin-Brandenburg steckt mit Millionen-Verlusten in einer finanziellen Notlage und hatte die Kliniken für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen zum 1. Januar geschlossen. Das Elbe-Elster-Klinikum mit drei Standorten will die stationäre Versorgung ab Juni 2024 wegen finanzieller Schieflage weitgehend auf zwei Standorte bündeln.
Der Verbund christlicher Kliniken Brandenburg (VcKB) warnte kürzlich wegen stark gestiegener Kosten vor einer Insolvenzwelle bei wirtschaftlich schwächeren und kleineren Häusern. Auf dem Neujahrsempfang am 8. Januar stellte der Verbund ein Forderungspapier mit zehn Punkten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung im Land Brandenburg vor.









Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen