
Die Kliniken Südostbayern AG (KSOB) verzeichnet für das Geschäftsjahr 2024 eine spürbare wirtschaftliche Erholung, trotz der defizitären finanziellen Situation der Gesetzlichen Krankenversicherungen und der Minderung öffentlicher Zuschüsse. Wie der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung mitteilte, konnte das Defizit im Vergleich zum Vorjahr von fast Minus 40 Millionen Euro auf Minus 7 Millionen Euro reduziert werden.
Gleichzeitig stiegen die betrieblichen Erträge um 11,3 Prozent auf 354,8 Millionen Euro. Laut des KSOB-Lageberichts resultieren diese Ergebnisse vor allem aus der Refinanzierung von Pflegepersonalkosten über das Pflegebudget. Erstmals seit Jahren wurde zudem ein positiver operativer Cashflow erzielt. „Wir haben die Talsohle durchschritten“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher.
Mehr Personal für mehr Patienten
Der wirtschaftliche Aufschwung sei vor allem dem Engagement der Mitarbeitenden sowie der finanziellen Unterstützung durch die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land zu verdanken. Auch medizinisch zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend: Mit über 52 000 stationären Patienten verzeichnete die KSOB einen Zuwachs von 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr – ein deutliches Zeichen für das gestiegene Vertrauen der Bevölkerung in die wohnortnahe Versorgung.
Die Fallzahlen konnten insgesamt um 4571 Fälle gesteigert werden, heißt es im Lagebericht. Parallel dazu wuchs auch das Personal: In der Pflege wurden 78 neue Mitarbeitende eingestellt, der ärztliche Dienst weiter ausgebaut.
Ein gemeinsamer Erfolg, den wir dem Einsatz unserer Mitarbeitenden und der finanziellen Unterstützung durch unsere Anteilseigner zu verdanken haben.
Auf der Jahreshauptversammlung wurde zudem Landrat Andreas Danzer (Landkreis Traunstein) zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Er folgt auf Landrat Bernhard Kern (Berchtesgadener Land), der künftig als stellvertretender Vorsitzender fungiert.
Was die Prognose zeigt
Die KSOB rechnen für 2025 mit weiter steigenden Fallzahlen und einer erhöhten medizinischen Leistung durch Portfolioanpassungen. Die Wirtschaftsplanung war aufgrund unsicherer Rahmenbedingungen wie Fachkräftemangel, ungeklärter Krankenhausreform und fehlender staatlicher Finanzhilfen besonders herausfordernd.
Ein ausgeglichenes Ergebnis ist nicht zu erwarten, jedoch zeigt sich bisher ein insgesamt zufriedenstellender Verlauf. Die Kliniken fordern staatliche Finanzhilfen zur Deckung der Vorhaltekosten, da die Erlöse nicht ausreichen, um Personal- und Sachkosten zu decken.








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