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GeschäftsberichtHandelszölle drücken auf Siemens Healthineers-Bilanz

Siemens Healthineers rechnet im neuen Geschäftsjahr mit Gegenwind: Zölle und Währungseffekte belasten das Ergebnis, die Aktie fällt. Dennoch hat der MedTech-Hersteller mit einem Umsatzwachstum von 5,9 Prozent sein Jahresziel für 2025 erreicht.

Unternehmenszentrale Siemens Healthineers Erlangen
Siemens Healthineers
Die 2018 eröffnete Unternehmenszentrale von Siemens Healthineers in Erlangen.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers erwartet im laufenden Geschäftsjahr keine großen Sprünge. Handelszölle und negative Währungseffekte dürften das Ergebnis belasten, teilte das Unternehmen mit.

So erwartet das Management um Konzernchef Bernd Montag für das neue Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende September) ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 2,20 bis 2,40 Euro. Beide Faktoren dürften sich zusammen mit etwa 0,3 Euro je Aktie negativ niederschlagen, hieß es.

Die Healthineers-Aktie geriet vorbörslich unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Papier im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vorabend 2,9 Prozent.

Zölle belasten Ergebnis

Allein die Zölle dürften das Ergebnis mit rund 400 Millionen Euro belasten und damit doppelt so stark wie im Vorjahr, schätzt das Management. Im Vorjahr hatte Siemens Healthineers den entsprechenden Gewinn je Anteilsschein um sieben Prozent auf 2,39 Euro gesteigert. Analysten haben bislang im Schnitt eine Steigerung auf 2,48 Euro für das neue Geschäftsjahr auf dem Zettel.

Mittelfristig will das Unternehmen die Auswirkungen der Zölle ausgleichen. Dies soll durch Preiserhöhungen sowie Einsparungen geschehen. Dazu will das Management auch Produktion in die USA verlagern.

Der vergleichbare Umsatz – bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte – soll im neuen Geschäftsjahr erneut um fünf bis sechs Prozent zulegen. Auch hier hatten sich Marktexperten etwas mehr erhofft. Mit Ausnahme des Labordiagnostik-Geschäfts, für das eine Stagnation erwartet wird, sollen alle Bereiche zulegen.

Umsatzwachstum um 5,9 Prozent

Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz vergleichbar um 5,9 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro, wobei sich die Entwicklung im vierten Quartal stärker abschwächte als von Analysten erwartet. Wachstumstreiber waren das Geschäft mit der Bildgebung sowie der Krebsspezialist Varian.

Damit erreichte Siemens Healthineers seine eigenen Ziele. Beim Ergebnis je Aktie lag das Unternehmen auch in der Spanne seiner ursprünglich zu Geschäftsjahresbeginn abgegebenen Prognose. Der Medizintechnikhersteller hatte nach der Zollankündigung durch US-Präsident Donald Trump zunächst seine Ergebnisprognose gesenkt, später dann aber wieder angehoben.

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Zum Gewinnanstieg trugen nicht nur gute Geschäfte mit der Bildgebung sowie Varian bei, sondern auch deutliche Verbesserung in lange schwächelnden Geschäft mit der Labordiagnostik, die Siemens Healthineers neu ausgerichtet hat.

„Trotz eines herausfordernden Umfelds haben wir ein weiteres erfolgreiches Jahr abgeschlossen“, kommentierte Konzernchef Montag die Entwicklung. Das spiegelt sich auch in einer höheren Dividende wider. Aktionäre sollen für das vergangene Geschäftsjahr 1 Euro je Aktie erhalten und damit fünf Cent mehr als im Vorjahr.

Montag sieht in der Entwicklung ein „solides Fundament für unsere nächste Strategiephase“. Am 17. November hält Siemens Healthineers einen Investorentag ab, auf dem das Management neue Mittelfristziele setzen will.

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