
Die Mitte und der Süden Deutschlands bekommt pünktlich zum 1. Dezember den ersten Schnee, im Radio erklingen die ersten Weihnachtslieder. Und trotzdem ist in diesem Jahr alles anders. Die Adventszeit liefert nicht wie sonst eine motivierende und besinnliche Stimmung. Überall begegnet man im Krankenhaus besorgten oder zumindest nachdenklichen Menschen. Viele Mitarbeitende sind inzwischen selbst in der Quarantäne. Dort wo es noch Intensivbetten gibt, fehlt es – wie bereits vor Corona – an Personal.
Zuhause ein ähnliches Bild: Die Beschränkungen des zweiten Lockdowns sorgen für gedrückte Stimmung. Worauf darf man sich noch freuen, wenn fehlende Weihnachtsmärkte und verschobene Skiurlaube die Vorfreude trüben? Der Blick jedes Einzelnen muss sich auf etwas anderes richten: die Gesundheit und das Leben! Dafür müssen wir alle - allen voran aber die Teams im Gesundheitswesen - mehr denn je über sich hinauswachsen. Wie kann das in der aktuellen Situation gelingen?
Die digitale Motivation
Als erstes die gute Nachricht: fast alle persönlichen Motivationsmaßnahmen der letzten Jahre sind auch im digital geprägten 2020 möglich. Kennen Sie zum Beispiel schon tuerchen.com? Tausende von digitalen Adventskalendern werden jedes Jahr von Privatpersonen, Vereinen und Firmen erstellt, um ihren Teams eine Freude zu machen. Hinter jedem Türchen verstecken sich Videos, Rezeptideen oder motivierende Botschaften. Statt Schokolade erwarten die Mitarbeitenden beispielsweise Rabatt-Gutscheine von Kooperationspartnern. Dabei kann jeder Arbeitgeber auf die Themen eingehen, die für sein Team gerade besonders wichtig sind.
Ein Ersatz für die Weihnachtsfeier? Kein Problem. Eine digitale Weihnachtsstunde von zu Hause per Video-Call kann ebenfalls ein stimmungsvolles Ereignis werden. Wer den Kollegen im Vorfeld rechtzeitig einen Tassen-Glühwein und Lebkuchen per Post zukommen lässt, kann dann gemeinsam im Video-Meeting feiern, singen und sich Weihnachtsgeschichten erzählen. Die Weihnachtsansprache der Führungskräfte kann dann auch für die Mitarbeitenden aufgezeichnet werden, die nicht dran teilnehmen können. Vor allem gilt: Alles, was es hierfür braucht ist etwas Vorbereitung, schon tun Sie etwas von Herzen und halten die Arbeitsmoral hoch.
Die #JerusalemaChallenge
Einige Kliniken haben in den letzten Wochen bereits digitalen Teamspirit bewiesen. Zu dem Sommerhit des Jahres, Jerusalema von Master KG feat. Nomcebo Zikode, ist weltweit ein neuer Tanz entstanden. Ähnlich wie bei einem Freestyler oder Line Dance tanzen hunderte von Menschen mit dem notwenigen Abstand zueinander immer wieder die gleiche Choreografie. Die teilnehmenden Krankenhäuser sind dabei besonders kreativ. Da wird mal der Hubschrauberlandeplatz, der OP oder der sonst so langweilige Krankenhausflur zu einer Tanzfläche umfunktioniert.
Die St. Barbara-Klinik Hamm GmbH hat damit innerhalb von 14 Tagen mehr als 2,1 Millionen Menschen begeistert. Auch die Katholische Stiftung Marienhospital Aachen, der Katholische Hospitalverbund Hellweg, die Rhön-Klinikum AG und das Klinikum Ludwigshafen sowie einige weitere Kliniken haben sich eingeklinkt.
Viele Fragen sich: braucht es das ausgerechnet jetzt? Wäre es nicht wichtiger, einfach der Arbeit nachzugehen, anstatt mit vielen Menschen ein Video zu drehen? Klare Antwort: nichts muss, aber alles darf. Eine solche gemeinsame Aktion schweißt definitiv zusammen. Tanzen schüttet Endorphine aus und macht gute Laune. Und genau davon benötigen wir doch gerade alle eine große Portion. Der schöne Nebeneffekt: die Arbeitgebermarke wird gestärkt.
Leben. Lieben. Lachen.
Natürlich ist jedem selbst überlassen, wieviel Motivation und Spaß in der aktuellen Situation am Arbeitsplatz angemessen ist. Aber: Die Beispiele zeigen, dass es weder viel Budget noch viel Knowhow benötigt, sondern einfach nur eine kleines bisschen „einfach-mal-machen“-Mentalität.
Gerade dann, wenn uns die Decke auf den Kopf fällt, Problem Nummer 1074 auf dem Schreibtisch liegt und wir einfach nicht mehr wissen, wo noch Energie herkommen soll, genau in diesem Moment kommt das Team ins Spiel. Kleine (digitale) Aufmerksamkeiten zwischendurch, die von Herzen kommen, weiß jeder Mitarbeitende zu schätzen. Wir alle haben von unseren Eltern doch mal gelernt, worauf es im Advent und in der Weihnachtszeit ankommt: die kleinen Aufmerksamkeiten. Und für die Menschen da zu sein, die das ganze Jahr für uns da sind.


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