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Der kma Entscheider-Blog

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kma Entscheider BlogOhne diese KPIs geht nichts in der Kliniksteuerung

KPIs der Marktanalytik

Versunken im operativen Tagesgeschäft vergessen viele Klinikmanager ausreichend Zeit in die strategische Ausrichtung ihrer Klinik zu stecken. Diese strategische Ausrichtung ist besonders dann von großer Bedeutung, wenn große Veränderungen in den Marktstruktur oder der Vergütungssystematik bevorstehen. Dieser Punkt ist aktuell erreicht, denn nicht nur die digitale Transformation steht vielen Kliniken noch bevor, sondern auch die neue Krankenhausplanung mit dem absehbaren Fokus der Hebung ambulanter Potenziale.

Wichtige KPIs die Manager in diesem Zug für ihre Klinik auf dem Radar haben müssen sind:

  • Top 5 Kernkompetenzen jeder Fachabteilung
  • Marktanteile im Kernlandkreis in den Kernkompetenzen
  • Ambulant sensitive Leistungen im aktuellen Leistungsspektrum
  • Zukünftiges Marktpotenzial in den Kernkompetenzen

Mindestens jährlich müssen diese KPIs zur Planung erhoben, gemessen und mit Zielen versehen werden. Das Wissen um die Wettbewerbsposition und das Marktpotenzial kann eine große Hebelwirkung herbeiführen. Eine Wettbewerbsanalyse kann nicht nur die direkten Wettbewerber für eine Indikation oder einen Indikationsbereich aufzeigen, sondern auch das Potenzial. Wenn es der Klinik 3 im dargestellten Beispiel (Abbildung 3) durch Maßnahmen im Bereich der Patientenakquise gelingt zum direkten Wettbewerber aufzuschließen, kann das Leistungsvolumen bei der Indikation Atherosklerose deutlich gesteigert werden (Potenzial ca. 0,5 Mio. Euro Umsatz). Dieses Wissen ist essenziell für eine Klinik, wenn es darum geht, Investitionen zu tätigen oder die eigene Medizinstrategie zu analysieren.

KPIs der Patientenakquise

Die Key Performance Indikatoren der Patientenakquise beginnen genau an der Stelle, an welcher die Wettbewerbsanalyse endet – nämlich bei der Hebung des ermittelten Marktpotenzials. Aus diesem Grund sollte jedes Standardberichtswesen Kennzahlen der Patientenakquise inkludieren.

Neben der reinen Anzahl von Patienten pro Klinik, pro Fachabteilung oder pro Indikationsgebiet, sollten auch die Zuweiser stärker in den Fokus gerückt werden. Hier ist vor allem die Kennzahl der absoluten Zuweiserzahlen von Bedeutung. Zwei KPIs bieten sich zur Integration in ein Standardberichtswesen an. Die Anzahl der Zuweiser und Nicht-Zuweiser in einem 10 km Radius um den Klinikstandort. Geht die Anzahl der Zuweisungen stetig nach oben, oder hat die Klinik in ihrem unmittelbaren Radius viele niedergelassene Ärzte, die ihre Patienten in Wettbewerbskliniken einweisen? Eine weitere wichtige Kennzahl ist der Anteil der eingewiesenen Patienten vs. dem Anteil an Patienten, der über die Notaufnahme aufgenommen wird. Beide Kennzahlen sollten ein enges Monitoring erfahren.

KPIs Finanz- und Leistungskennzahlen

Führt die Strategie meiner Klinik auch zu finanziellem Erfolg? Die Wirtschaftlichkeit spielt eine wichtige Rolle, denn nur so können Personalressourcen finanziert und Investitionen in moderne Medizintechnik sowie die Krankenhausstruktur getätigt werden. Aus diesem Grund dürfen auch die klassischen Finanz- und Leistungskennzahlen als zentrale KPIs in einem Dashboard nicht fehlen. Hierzu zählen auf der Leistungsseite Kennzahlen rund um die Fallzahlen, die Fallschwere, die Verweildauer und die Auslastung. Auf der Finanzseite gehören die Umsatzerlöse, das -wachstum, und die EBITDA-Marge zum monatlichen Standard. Ergänzend können der ROI, die Fremdkapitalquote, die DRG-Erlösquote, die Personal- und Materialaufwandsquote als wichtige KPIs zur Messung der Wirtschaftlichkeit herangezogen werden. Benchmarks können auch im Leistungs- und Finanzbereich die Grundlage für die Zieldefinition sein.

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