
Sie hört auf den Namen Medi:cus, und sie nimmt nach und nach konkrete Formen an: die cloudbasierte Plattform, die in Baden-Württemberg künftig Universitätskliniken, Krankenhäuser sowie perspektivisch auch Arztpraxen und Patienten vernetzen soll. Anfang des Jahres 2024 wurden maßgebliche Fördermittel für den Aufbau bewilligt, jetzt stellten Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Gesundheitsminister Manne Lucha und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in Berlin den aktuellen Stand des ambitionierten Projekts vor.
Demnach arbeitet der technische Implementierungspartner GovTech Campus derzeit mit zahlreichen Technologieanbietern an der Entwicklung. Zum Ende des vergangenen Jahres sei – zunächst in kleinem Maßstab – eine Cloudumgebung aufgebaut worden, auf der als erster demonstrierbarer Dienst eine Kollaborationslösung gestartet sei, heißt es in einer Mitteilung von Strobls Ministerium.
Bis 2027 im Regelbetrieb
Im Laufe dieses Jahr setze Medi:cus weitere cloudbasierte Dienste um, beispielsweise eine Messengerlösung für den standortübergreifenden klinischen Betrieb. In den kommenden Monaten sollen dann erste Kliniken und Krankenhäuser in Baden-Württemberg an die Plattform angeschlossen werden und diese Dienste in ihren klinischen Prozessen nutzen. Bis 2027 solle der Regelbetrieb etabliert sein, „um eine digitale und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung über das Projekt hinaus nachhaltig zu gewährleisten“, so das Ministerium.
Die Plattform stelle den Menschen in den Mittelpunkt, betont Strobl: „Die medizinische Forschung lebt davon, Daten digital zu erheben, zu verknüpfen und auszuwerten. Kurz gesagt: Daten können Leben retten.“ Medi:cus sei „das optimale Instrument, um innovative Anwendungen möglichst rasch aus der Forschung in die Fläche zu bringen und die medizinische Versorgung im Land zu verbessern“, ist auch Lucha überzeugt.
Die Gesundheitscloud soll die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen vereinfachen und die datengestützte Gesundheitsversorgung und Forschung vorantreiben. Neben technischen Basisdiensten, wie zum Beispiel der Verwaltung der Benutzerdaten oder Maßnahmen zur Cybersicherheit, soll Medi:cus Fachdienste anbieten. Dazu zählt neben dem Messenger auch die Möglichkeit der direkten Telekonsultation zwischen medizinischem Personal – auch krankenhausübergreifend – sowie zwischen medizinischem Personal und Patienten. So könnten etwa ärztliche Zweitmeinungen eingeholt werden, heißt es weiter. Medi:cus biete die Möglichkeit, Laborergebnisse, Bildmaterial oder medizinische Befunde dafür auszutauschen und sie zentral abrufbar verfügbar zu haben.










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